Der Neurobiologe war lange an der Uni Göttingen tätig und setzt sich nun mit seiner Akademie für Potenzialentfaltung für ein besseres Miteinander in Unternehmen, Schulen, Städten und anderen Institutionen ein.
„Alles was lebt, will sich entfalten. Wie ein Gänseblümchen auf der Wiese“, sagte Hüther. Doch könne man andere Menschen nicht verändern oder entfalten. „Wir können nur dafür sorgen, dass er nicht auf der Wiese niedergetrampelt wird.“ Dazu könne auch die Bürgerstiftung einen Beitrag leisten.
In der österreichischen Stadt Tulln an der Donau habe er die jährliche Wahl des „Held der Herzen“ mit angestoßen. Die Bürger ehren in der selbsternannten „Stadt des Miteinanders“ jährlich Menschen, die sich für die Gemeinschaft stark machen. „Das ist etwas, dass das Herz berührt, nichts kognitives, keine verwalterische Maßnahme“, sagte Hüther. Ein solches Miteinander wünsche er auch Göttingen.
Und er gab auch einen Tipp, wie man Menschen begegnen kann, die man nicht besonders leiden kann: „Fragen sie ihn, was er am Wochenende gemacht hat.“ So könne man auch an einem unbeliebten Kollegen etwas entdecken, das man sympathisch findet.
Und dann werde der ganze Mensch sympathisch. „Wenn sie Menschen so annehmen, wie sie sind, dann kriegen sie eine andere Stadt“, prophezeite Hüther. (Kim Henneking)