Entschärfung Ende März in Göttingen: Holzabdeckungen für Bomben

Schutzgerüste aus Holz sollen bei der Bombenentschärfung in Göttingen Ende März zum Einsatz kommen. Gebaut werden sie vom Technischen Hilfswerk.
Göttingen – Auf dem Göttinger Schützenplatz wird es am Samstag, 25. März, wieder einmal krachen. Dann werden dort zum wiederholten Mal – und diesmal vermutlich vier – Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gesprengt. Das Technische Hilfswerk (THW) baut bereits an Holzabdeckungen, die die Kraft der Explosionen mindern sollen.
Aber: Sollte es zur Sprengung kommen, dann wird von den massiven Holzabdeckungen, die Wasserkissen tragen werden, nicht mehr viel übrig bleiben.
Entschärfung Ende März in Göttingen: Holzabdeckungen für Bomben
Denn die rund 800 Kilogramm schweren Teile werden als Abdeckung über die Schächte gelegt, in denen zuvor die Sprengmeister des Kampfmittelbeseitigungsdienstes die Sprengladungen anbringen. Die Abdeckungen tragen dazu bei, die Wucht der Explosion zu verringern.
Zwanzig ehrenamtliche Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) Göttingen trafen sich zum Zusammenbau der Holzabdeckungen am Samstag in ihrer Unterkunft an der Industriestraße.
Die vier massiven Deckel haben die Maße 4,5 x 4,5 Meter. Sie werden im Auftrag der Stadt Göttingen von THW-Helfern hergestellt und Anfang Februar dem Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) zur Verfügung gestellt.
THW baute bereits mehrere Abdeckungen
Bereits im Januar 2021 und im Sommer 2022 bei den spektakulären Bombensprengungen hatte das THW mehrere dieser Abdeckungen gebaut, die zum Einsatz kamen und schlimmere Schäden im Umfeld verhinderten. Auf die Abdeckungen wird am Tag der Sprengung eine Blase mit 40 000 Liter Wasser gelegt, um die Wucht der Explosion zu mindern.
„Rund 2200 Schrauben und 80 Metallwinkel sind für eine Abdeckung erforderlich, die die Holzbalken zusammenhalten“, sagt Axel Rentschka, Sprecher und Fachberater des THW-Ortsverbandes Göttingen.
Das Konstruktionsvollholz mit einer Länge von über vier Metern wurde zuvor von einem Holzunternehmen aus Seulingen nach Göttingen geholt. Am Ende wird noch eine Folie auf den Deckeln befestigt.

„Wir haben den Auftrag der Stadt Göttingen zum Zusammenbau der Holzabdeckungen genutzt, und den Termin mit einem Übungsdienst für unsere ehrenamtlichen Helfer verbunden“, berichtet Axel Rentschka.
Am Donnerstag, 9. Februar, ist der Göttinger THW-Ortsverband direkt auf dem abgesperrten Teil des Schützenplatzes an der S-Arena im Einsatz. Dort sollen die Ehrenamtlichen das Areal der vermutlichen Bombenfundstellen ausleuchten.
Beleuchtung bleibt dort stehen
Die Beleuchtung bleibt dann bis Ende März dort stehen, der Strom komme wohl wieder aus der Sparkassen-Arena, berichtet Axel Rentschka. (Stefan Rampfel)
Sperrgebiet rund um S-Arena: Bei Verstößen drohen Bußgelder
Stadtverwaltung und Polizei weisen erneut eindringlich darauf hin, dass das gesperrte Gebiet rund um S-Arena und Schützenplatz nicht betreten beziehungsweise von Drohnen überflogen werden darf. Die Sperrungen wurden aus Sicherheitsgründen eingerichtet: Während der Vorarbeiten zur Entschärfung der Blindgänger wird das Erdreich bewegt. Daher gilt besondere Vorsicht.
Im gesperrten Gebiet am Schützenplatz ist es verboten, sich innerhalb oder außerhalb von Gebäuden, auf Straßen, Wegen und Plätzen aufzuhalten oder sie zu betreten. Ein Verstoß ist laut Stadtverwaltung eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldbuße von bis zu 5000 Euro geahndet werden kann. Es gilt zudem ein Flugverbot für Drohnen über dem Gebiet, damit die Fachleute ungestört arbeiten können. Für eine Missachtung des Flugverbots, das von Sicherheitskräften überwacht wird, kann ein Bußgeld von bis zu 50 000 Euro verhängt werden. Weitere Informationen gibt es hier. (bsc)