Das Projekt, maßgeblich in die Spur gebracht von Ex-Uni-Präsidentin Ulrike Beisiegel, sollte für die ehrgeizige Beisiegel und die Uni eine Trumpfkarte im beinharten Exzellenz-Wettbewerb der Hochschulen sein.
Die Göttinger und ihre Präsidentin scheiterten, das Projekt Forum aber wurde gelobt. Beisiegel und Senat hielten an dem Forum fest, das aber von Beginn an – besonders intern – umstritten war. Denn das Geld der Uni war knapp, vor allem nach den Mittelkürzungen des Landes für die Hochschulen.
Es schien, als hätte sich die Uni verhoben, das Projekt drohte noch in der Bauzeit zu scheitern. Viel Geld aus Berlin und Hannover, maßgeblich eingetrieben vom 2020 gestorbenen Thomas Oppermann, retteten es.
Nun steht das Forum Wissen, in das auch Millionen aus dem Uni-Etat flossen, in einer Zeit, da Mitarbeitende gegen Zeitverträge protestieren, massiv Mittel für die Lehre gekürzt werden, ganze Studiengänge auf der Kippe stehen – gleichwohl aber herausragende Forschungsprojekte zuhauf für Preise, Fortschritte und Renommee sorgen.
In der Uni wird es weiter Unmut geben. Das Forum Wissen muss deshalb nicht nur Besucher, sondern auch Gegner überzeugen. Die Macher und Gestalter um die leider gehende Marie Luisa Allemeyer haben jedenfalls ein faszinierendes Museum der anderen Art geschaffen, das auch wissenschaftlich Unbedarfte und junge Menschen begeistern kann. Das Forum Wissen ist eine einzigartige Attraktion.
Das muss die Region, Deutschland und Europa aber erst einmal erfahren. Der Erfolg ist ihm zu wünschen, auch weil Wissenschaftskommunikation, das hat die Pandemie gezeigt, extrem wichtig ist.
Das Forum Wissen ist also sinnvoll. Aber nur, wenn die Universität ihre ureigenen Pflichtaufgaben erfüllt. Das ist sie vor allem den Studierenden und Mitarbeitern schuldig.