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Das Momentum im Sport: Wenn plötzlich alles gelingt

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Von: Thomas Kopietz

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Basketball Bundesliga-Spiel in Göttingen: In der Lokhalle erlebt BG-Göttingen-Kapitän Harper Kamp gegen Heidelberg eine Sternstunde. Ihm gelingt fast alles.  
Basketball-Bundesliga-Spiel in Göttingen: In der Lokhalle erlebt BG-Göttingen-Kapitän Harper Kamp gegen Heidelberg eine Sternstunde. Ihm gelingt fast alles.   © Hubert Jelinek

Nur im Sport gibt es diese unerwarteten Wendungen in einem Moment - auch beim Basketball in Göttingen.

Göttingen - Die magischen Momente waren zuletzt auch bei den Basketball-Bundesliga-Spielen der BG Göttingen in der Lokhalle zu sehen - zu erleben.

Zunächst geht in einem Spiel wenig bis nichts. Dann, plötzlich durch einen dieser magischen, scheinbar klitzekleinen, kurzen Momente dreht sich alles. Ein Pfiff, Foul, der Spieler Hammonds legt den Ball noch in den Korb. Zwei Punkte plus Strafwurf.

Basketball: Eine glückliche Aktion dreht das Spiel

Das bedeutet eine Führung zur Halbzeit, nachdem bis dahin lange wenig lief, das berühmte Spielglück auch nicht für das BG-Team vorhanden war. Das (Negativ-)Momentum kippt also mit einer gelungenen, ja glücklichen Aktion.

Nach der Halbzeit gelingen Finten, Spielzüge und (wichtig!) die Würfe. Rollte der Ball in Halbzeit eins manchmal wieder aus dem Korb, fällt er nun hinein. Pfiffen die Schiedsrichter zunächst Abwehraktionen als Fouls, werten sie diese fortan als robusten, aber korrekten Körpereinsatz.

Was befeuert das Momentum?

Dieses Momentum! Mal verflixt und verflucht, dann ersehnt und gefeiert. Aber was löst es aus, das Momentum – was befeuert es fortan? Tatsache ist: Das Momentum ist zu beeinflussen. Im Sport sagt man: Du musst das Glück erzwingen. In der Tat. Nichtnachlassendes Bemühen bewirkt häufig etwas Positives, aber eben nicht immer. Denn auch das Glück ist notwendig.

Manchmal reicht dieser eine glückliche Moment. Er gibt den Ausschlag, lässt das Momentum in die Gegenrichtung kippen. Im Sport befeuert zudem die menschliche Psyche die Wirkung dieser Momente: Plötzlich ist der Glaube an das Gute, den Erfolg, die eigene Fähigkeit wieder da – das Selbstvertrauen. Und in einem Team genügt dann manchmal ein Spieler, bei dem es rechtzeitig Klick gemacht hat.

Dauer-Momentum hat einen Namen: Kamp

Im BG-Spiel gegen Heidelberg heißt der Klick-Geber Harper Kamp – ohnehin Schlüsselfigur, weil Kapitän und positiver Charakter. Kamp benötigt in dem Mach allerdings keinen Moment, er lebt das 40-Spielminuten-Momentum und die real viel längere Zeit auf dem Feld. Fast alles funktioniert, in Abwehr und Angriff. Das Dauer-Momentum hat an diesem Abend einen Namen: Harper Kamp. Er reißt sie alle mit: Teamkollegen und Publikum, Trainer und Journalisten.

Es ist die Faszination Sport, die Faszination des Moments. Erlebt in der Lokhalle - eines Donnerstags im Februar 2023.

Thomas Kopietz im Porträt
Thomas Kopietz - HNA-Redakteur und Kolumnist © Melanie Göhlich

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