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Feuerwehrhaus-Neubau bei Göttingen dauert mehr als fünf Jahre

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Von: Stefan Rampfel

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Das neue Feuerwehrhaus an der Alten Dorfstraße in Settmarshausen kostet die Gemeinde 1,4 Millionen Euro. Durch die vielen Probleme verlängerte sich die Bauzeit auf insgesamt fünfeinhalb Jahre.
Das neue Feuerwehrhaus an der Alten Dorfstraße in Settmarshausen kostet die Gemeinde 1,4 Millionen Euro. Durch die vielen Probleme verlängerte sich die Bauzeit auf insgesamt fünfeinhalb Jahre. © Stefan Rampfel

Die Feuerwehr in Settmarshausen im Landkreis Göttingen freut sich über ein neues Feuerwehrhaus. Der Bau dauerte mehr als fünf Jahre.

Settmarshausen – Nachdem erst kürzlich das neue Feuerwehrhaus in Dramfeld im Landkreis Göttingen offiziell eingeweiht wurde, folgte jetzt die zweite Übergabe eines Feuerwehrhauses in der Gemeinde Rosdorf – diesmal in Settmarshausen.

Für 1,4 Millionen Euro entstand dort ein moderner Neubau, allerdings in fünfeinhalb Jahren Bauzeit.

Grundsteinlegung im August 2017

In der Tat wurde der Grundstein bereits im August 2017 gelegt – bei Regen. Auch das Richtfest fand bei Regen statt, im Februar 2018. Am Samstag nun hat es bei der Einweihung erneut kräftig geregnet. „Unser Neubau an der Alten Dorfstraße steht unter keinem glücklichen Stern“, sagte Ortsbrandmeister Hilmar Hartmann.

Unser Neubau an der Alten Dorfstraße steht unter keinem glücklichen Stern.

Hilmar Hartmann, Ortsbrandmeister von Settmarshausen

Einmal wurde der Fußboden falsch verlegt, dann waren es die Fliesen, die nicht richtig waren. Auch der Ölabscheider wurde falsch eingebaut. Ursprünglich sollte das Feuerwehrhaus zwei Etagen bekommen, nun hat es nur eine.

Ausschreibungen passen mehrfach nicht

„Mehrmals haben die Ausschreibungen nicht gepasst. Alleine die Elektro-Ausschreibung musste dreimal wiederholt werden“, moniert Hartmann. „Noch im vergangenen Jahr hatten wir ein Wasserproblem, weil bei der Heizung Warm- und Kaltwasser falsch angeschlossen wurden.“

Dann fiel der Dachdecker aus, weil er verunglückt war. „Das Pech zieht sich wie ein roter Faden durch unseren Neubau“, sagt der Ortsbrandmeister. Vor allem die Zusammenarbeit mit dem Architektenbüro sei alles andere als optimal gewesen, hörte man zwischen den Zeilen heraus.

Einzug Ende vergangenen Jahres

Am 20. Dezember vergangenen Jahres konnte die Freiwillige Feuerwehr Settmarshausen letztlich in das neue Feuerwehrhaus einziehen. Kreisbrandmeister Karsten Krügener sagte in seinem Grußwort, bezogen auf den Regen, dass die Feuerwehr kein schlechtes Wetter kennt und wünschte für die Zukunft alles Gute.

Der Neubau hat eine Nutzfläche von 400 Quadratmetern, zwei Einstellplätze für die Fahrzeuge, das Tragkraftspritzenfahrzeug und den Mannschaftstransportwagen. Weiterhin gibt es einen großen Schulungsraum, ein Raum für die Kinder- und Jugendfeuerwehr, ein Büro, eine Küche und Umkleiden für Männer und Frauen.

Offizielle Einweihung: Rosdorfs Bürgermeister Sören Steinberg (2.v.l.) überreichte einen symbolischen Schlüssel an Ortsbrandmeister Hilmar Hartmann (Mitte).
Offizielle Einweihung: Rosdorfs Bürgermeister Sören Steinberg (2.v.l.) überreichte einen symbolischen Schlüssel an Ortsbrandmeister Hilmar Hartmann (Mitte). © Stefan Rampfel

Ein Anbau an das alte Feuerwehrhaus im Sahlbachwinkel sei nicht umsetzbar gewesen, sagte Gemeindebürgermeister Sören Steinberg. Auch er hätte den Neubau gerne zwei Jahre eher eingeweiht. „Es ist einfach zu viel Zeit vergangen. Aber jetzt beenden wir ein großes und langwieriges Bauvorhaben mit vielen Problemen während der Bauphase“, bilanziert Steinberg.

Insgesamt 43 aktive Mitglieder

Die Ortsfeuerwehr Settmarshausen hat insgesamt 43 aktive Mitglieder. In der Jugendfeuerwehr engagieren sich 14 Mädchen und Jungen, die Kinderfeuerwehr besteht aus 25 Mitgliedern. Um Nachwuchs brauchen sich die Settmarshäuser also keine Sorgen machen. Hinzu kommt der Feuerwehrverein Settmarshausen und die Seniorengruppe, so dass es insgesamt 180 Mitglieder sind. Pro Jahr rücken die Aktiven in dem Rosdorfer Ortsteil etwa zu zehn Einsätzen aus.

In Eigenarbeit wird nun noch der kommunikative Platz hinter dem Feuerwehrhaus ausgebaut. Die Pflasterarbeiten sind bereits erledigt, jetzt folgt noch das Dach. Hoffentlich geht in diesem Fall alles gut. Aber man hat es ja in den eigenen Händen. (Stefan Rampfel)

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