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Tuberkulosefall an Göttinger Schule - Stadt nennt weitere Details

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Von: Melanie Zimmermann

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Tuberkulose-Screening
Eine Radiologin analysiert in dem Büro in einer Lungenklinik das Röntgenbild einer Lunge. Ein Göttinger Schüler hat sich nun mit der Krankheit infiziert. (Symbolbild) © Matthias Balk/dpa

An einer Göttinger Schule hat sich ein Schüler mit Tuberkulose infiziert. Das bestätigt das Gesundheitsamt für Stadt und Landkreis Göttingen.

+++ Update, 22. April: Ein Schüler einer Göttinger Schule hat sich mit Tuberkulose infiziert. Eine Umgebungsuntersuchung an der betroffenen Schule fand bereits statt, so das Gesundheitsamt.

Diese beinhaltet eine Blutuntersuchung, die nach acht bis zwölf Wochen nach dem letztmaligen Kontakt zu dem betroffenen Schüler wiederholt wird. Die Kontaktnachverfolgung bei den Mitschülern sowie den Lehrkräften des betroffenen Jahrganges wurde ebenfalls bereits eingeleitet.

Tuberkulosefall an Göttinger Schule: Alle betroffenen Personen bereits informiert

Das Gesundheitsamt steht im engen Austausch mit der Schulleitung. „Alle potenziell betroffenen Personen wurden bereits informiert“, antwortet die Stadt auf HNA-Anfrage. Welche Schule beziehungsweise Schulform der infizierte Schüler besuche, wollte die Verwaltung nicht sagen, um „eine Stigmatisierung zu verhindern und die Schule sowie alle von der Situation betroffenen Schüler, Lehrkräfte und Eltern zu schützen“.

Wann sich der betroffene Schüler mit Tuberkulose infiziert hat, konnte das Gesundheitsamt nicht sagen. „Tuberkulose hat eine lange Inkubationszeit, zwischen Ansteckung und Erkrankung kann also viel Zeit verstreichen. Deshalb ist hierzu keine Aussage möglich.“

Auf einer bereits erfolgten Info-Veranstaltung am Donnerstag, 20. April, für die Erziehungsberechtigten und Lehrkräfte des betroffenen Jahrganges, wurden zunächst Grundinformationen über Tuberkulose vermittelt. Ebenso erfolgte eine Aufklärung über die Abhängigkeit des Infektionsrisikos von der Art und Schwere einer Erkrankung sowie von der Enge und Dauer der Kontakte.

Göttinger Schüler mit Tuberkulose infiziert: Eltern und Lehrkräfte stellen viele Fragen bei Info-Abend

Weiter wurden die Themen Umgebungsuntersuchung und Präventivmaßnahmen sowie das weitere geplante Vorgehen durch das Gesundheitsamt besprochen. „Der Schutz der Schulkinder, ihrer Eltern und Lehrkräfte steht jetzt an oberster Stelle“, unterstreicht Puls. Dem betroffenen Kind wünscht sie eine baldige und gute Genesung.

Auf dem Info-Abend nutzten die anwesenden Eltern und Lehrkräfte auch rege die Möglichkeit, Fragen nicht nur an die Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes, sondern auch an den medizinischen Direktor des Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum, Prof. Christoph Lange, zu stellen. Dabei seien die Reaktionen unaufgeregt und die Fragen sachlich gewesen.

+++ Erstmeldung, 21. April: Göttingen - An einer Göttinger Schule ist ein Tuberkulosefall aufgetreten. Ein Schüler hat sich mit der bakteriellen Lungenerkrankung infiziert.

Dem Gesundheitsamt für die Stadt und den Landkreis Göttingen liegt eine Bestätigung des Befundes vor, Sofortmaßnahmen wurden demnach eingeleitet, so die Stadtverwaltung in einer Mitteilung.

Tuberkulosefall an Göttinger Schule: Schüler hat sich infiziert

„Aufgrund der klinischen Symptomatik gehen wir von einer offenen und ansteckenden Tuberkulose aus“, wird Angelika Puls, Leiterin des Gesundheitsamtes, in der Mitteilung der Stadtverwaltung zitiert. Die Behörde hat umgehend weiterführende Maßnahmen eingeleitet.

Tuberkulose

Die Tuberkulose (kurz Tb oder Tbc) ist eine weltweit durch Bakterien verbreitete Infektionskrankheit. Die früher auch als Schwindsucht bezeichnete Erkrankung wird durch verschiedene Mykobakterien verursacht. Umgangssprachlich ist die Erkrankung auch als „Weiße Pest“ und „Weißer Tod“ bekannt.

Beim Menschen ist die Lungentuberkulose die häufigste Form. Bei Immundefekten zeigt sich vermehrt auch ein Befall außerhalb der Lunge.

Die Einatmung infektiöser Tröpfchen (Aerosole) stellt den häufigsten und somit wichtigsten Übertragungsweg der Tuberkulose dar: Für eine Infektion genügt hierbei die Inhalation einiger Mikrotröpfchen. Die aerogenen Infektionen gehen meist von Erwachsenen aus, da bei Kindern selbst bei offener Lungentuberkulose die ausgeschiedene Bakterienmenge zu gering ist. (mzi)

Dazu zählt eine Umgebungsuntersuchung an der Schule, die acht Wochen nach dem letzten Kontakt zum infizierten Schüler wiederholt wird. Die Kontaktnachverfolgung bei den Mitschülerinnen und Mitschülern sowie den Lehrkräften des betroffenen Jahrganges wurde bereits eingeleitet.

Göttinger Schüler mit Tuberkulose infiziert: Gesundheitsamt informiert Eltern, Lehrer und Schüler

Das Gesundheitsamt steht im engen Austausch mit der Schulleitung. Schüler und Lehrpersonal, die einem potentiellen Ansteckungsrisiko ausgesetzt waren und als Kontaktpersonen gelten, werden nach Rücksprache mit der Schulleitung durch das Gesundheitsamt informiert.

Für Donnerstag, 20. April, war laut Mitteilung außerdem eine Informationsveranstaltung für die Erziehungsberechtigen und Lehrkräfte des betroffenen Jahrganges vorgesehen, in der über die derzeitige Situation und das weitere Vorgehen informiert und aufgeklärt wurde.

.„Der Schutz der Schulkinder, ihrer Eltern und Lehrkräfte steht jetzt an oberster Stelle“, unterstreicht Puls. Dem betroffenen Kind wünscht sie eine baldige und gute Genesung.

Bestätigter Fall von Tuberkulose an Göttinger Schule: Erkrankung ist meldepflichtig

Die Tuberkulose ist eine nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtige Erkrankung. Für eine Ansteckung mit Lungentuberkulose sind längere, dauernde Kontaktzeiten notwendig. Die Übertragung ist nicht zu vergleichen mit der Ansteckungsfähigkeit bei einer Grippe oder bei Masern, bei denen bereits einmalige und kurze Kontakte für eine Infektion ausreichend sind.

Flüchtige und kurze, wenig intensive Kontakte sind bei Tuberkulose nicht gefährlich, berichtete das Gesundheitsamt bei früheren Verdachtsfällen. Die Kontaktpersonen gelten nicht als ansteckungsfähig.

Zuletzt gab es im Jahr 2018 zwei Verdachtsfälle von Tuberkulose an einer Göttinger Schule. Damals wurden Schüler, Eltern und Lehrer der Berufsbildenden Schulen II vom Gesundheitsamt über den Verdacht informiert.

An der Janusz-Korczak-Schule (JKS), einer Grundschule im Göttinger Stadtteil Nikolausberg, erkrankte 2017 ein Erwachsener an Tuberkulose. (Melanie Zimmermann)

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