Deal ist geplatzt
Goethe-Institut kauft die alte Voigt-Schule in Göttingen nicht
Göttingen. Der Deal ist geplatzt: Das Goethe-Institut wird die ehemalige Voigt-Schule an der Bürgerstraße nicht kaufen und zum neuen Standort-Sitz umbauen.
Das „gute Angebot der Stadt Göttingen“ als Eigentümerin habe letztlich das Präsidium des Goethe-Instituts nicht überzeugen können. Denn nach den baufachlichen Untersuchungen sei der Kauf und Umbau als nicht sinnvoll bewertet worden, teilte die Institutsleiterin Ulrike Hofmann-Steinmetz mit.
In der Bürgerstraße 15 sollte, so die ursprüngliche Absicht, eine neue Bildungs- und Begegnungsstätte des Goethe-Instituts entstehen. Der Rat der Stadt hatte dem Verkauf des Gebäudes an das Institut Anfang des Jahres bereits zugestimmt.
Damit geht für die Stadt Göttingen die ohnhin zähe Suche nach einem Käufer und Investor weiter. Die Stadtverwaltung gewinnt dem Scheitern der Verhandlungen trotzdem etwas Gutes ab: „Damit steht das ehemalige Schulgebäude der Stadt Göttingen auch weiterhin für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Letztlich zeigte Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler Verständnis für die nach gründlicher Prüfung und Abwägung getroffene Entscheidung des Institutspräsidiums.
Die Stadtverwaltung will nun mit den Verantwortlichen im Goethe-Institut nach einer alternativen und wirtschaftlich tragbaren Lösung suchen. Denn, das macht Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler klar, die Einrichtung in müsse in der Stadt bleiben: „Wichtig ist, dass das Goethe-Institut seine über Jahrzehnte erfolgreiche und hoch geschätzte Arbeit in unserer Stadt fortsetzen kann. Wir werden im Rahmen unserer guten Zusammenarbeit alles tun, um den richtigen Standort in Göttingen zu finden.“
Nach Aussage von Ulrike Hofmann-Steinmetz laufen die Gespräche. „Wir sind auf einem Weg zu einer guten Lösung.“
Das Goethe-Institut ist noch im städtischen Fridjof-Nansen-Haus an der Merkelstraße im mondänen Ostviertel untergebracht, möchte aber ausziehen. Mit dem Umzug an den Innenstadtring wollte man auch ein Zeichen setzen, nämlich näher dran sein an städtischen wie öffentlichen Aktivitäten und Initiativen, denen man sich stärker öffnen wollte.
Dazu hätte das Gebäude mit einer großen Aula auch die Möglichkeit geboten. Außerdem sollte dort ein Cafe’ eingerichtet werden.
In das Projekt, das im Gegensatz zu vorherigen Planungen, von einer breiten politischen Mehrheit im Rat getragen wurde, wollte das Goethe-Institut etwa drei Millionen Euro investieren. Die Stadt wollte sich an der Sanierung beteiligen.
Das Schulgebäude steht seit 2011 leer, wurde und wird als auch als Quartier für Flüchtlinge und Studenten genutzt.