Zuschuss von 1,387 Millionen Euro
Göttingen profitiert stark von Landesprogramm: Geld für sechs neue E-Busse
Die Göttinger Verkehrsbetriebe (GöVB) bekommen vom Land Niederwsachsen einen Zuschuss von 1,387 Millionen Euro für sechs neue Elektrobusse.
Göttingen/Hannover – Insgesamt betragen die Anschaffungskosten 4,2 Millionen Euro. Damit wächst die emissionsfreie Flotte auf 18 Fahrzeuge an. Die Stadt selbst erhält für Neubau und Sanierung von 16 Bushaltestellen eine Finanzspritze über 440.000 Euro – 75 Prozent der kompletten Investitionssumme über 584 000 Euro.
„Busfahren an sich entlastet schon unsere Umwelt. Das Land ermöglicht mit der kontinuierlichen Förderung von Elektrobussen den Göttinger Verkehrsbetrieben einen zusätzlichen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz, zu dem sie allein nicht in der Lage wären“, freute sich die Göttinger Landtagsabgeordnete Gabriele Andretta über den weiteren umweltfreundlichen Ausbau der Busflotte in ihrer Heimatstadt. Das Busbeschaffungsprogramm gehe auf einen Beschluss der damaligen rot-grünen Landesregierung aus 2015 zurück.
Haltestellen werden aufgemöbelt
Auch in Bad Gandersheim, Einbeck, Bovenden, Duderstadt und anderen Gemeinden in Südniedersachsen werden etliche Haltestellen mit jeweils sechsstelligen Beträgen aufgemöbelt. Die Summe für diese Vorhaben addiert sich auf rund 2,3 Millionen Euro; auch hiervon kommen drei Viertel aus Hannover.
Das Geld kommt aus dem neuen Förderprogramms für den öffentlichen Nahverkehr in Niedersachsen, mit einer Rekordsumme von 157,6 Millionen Euro – 72,1 Millionen mehr als 2020. Das Geld fließt in 324 Vorhaben. Gesamtvolumen: 319 Millionen. „Wir finanzieren in der Krise und gegen die Krise“, sagt Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) mit Blick auf die Corona-bedingten Einnahmeverluste der Verkehrsbetriebe. „Je mehr Fahrgäste der ÖPNV nach der Pandemie zurückgewinnen kann, desto größer ist auch der Beitrag zum Klimaschutz,“ 2019 betrug die Zahl der ÖPNV-Passagiere in Niedersachsen 622,5 Millionen. Werte für 2020 liegen noch nicht vor. Von den knapp 400 geförderten Bussen fahren allerdings nur 59 elektrisch und fünf mit Gas. Ein höherer Anteil emissionsfreier Antriebe wäre wünschenswert, gab Althusmann zu. „Aber wir können die Kommunen nicht zwingen.“ Der Minister verwies auf die doppelt so hohen Anschaffungspreise und längere Lieferfristen für Elektrobusse sowie deren geringeren Reichweiten, die vor allem im ländlichen Raum Probleme bereiten würden.
Außerhalb der Großstädte seien für längere Strecken Busse mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technik sinnvoll. Aber auch dafür bedürfe er einer dichteren Betankungs-Infrastruktur. Das Land bezuschusst erstmals zehn Wasserstoff-Busse – jeweils vier in Oldenburg und Stade sowie zwei in Nienburg. Die Dieselbusse entsprächen zumindest der Euro-6-Norm.
Größter Profiteur des Programms ist diesmal der Bus- und Bahnbetreiber Üstra in Hannover. Zur Anschaffung von 42 neuen Stadtbahnwagen in den nächsten sieben Jahren steuert das Land mit 72,1 Millionen Euro fast die Hälfte der Gesamtkosten bei. Weitere 9,4 Millionen gibt es für neue Gleise, Bahnsteige und dynamische Info-Anzeigen in der Landeshauptstadt. 2,1 Millionen Euro fließen in neue Gleisanlagen in Braunschweig. (Peter Mlodoch)