Göttinger Theatergruppe feiert 25-Jähriges mit dem Appell: Lebensfreude bewahren

Göttinger Refo-Theater bringt zu seinem 25-jährigen Jubiläum „Das Spiel“ auf die Bühne. Ein Elfjährige bewahrt sich mit einem Spiel die Lebensfreude.
Göttingen – Eine unterhaltsame Zeit bietet das Refo-Theater zu seinem 25-jährigen Bestehen in der Evangelisch-Reformierten Kirche in der Unteren Karspüle. Bis zum 1. Mai führt die Gruppe dort „Das Spiel“ auf. Bei der Premiere freuten sich die Gäste offensichtlich über die Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen.
Auf dem „Glad Game“ oder Froh-Sein-Spiel aus dem Buch „Pollyanna“ von Eleanor H. Porter (1913) beruht eine psychotherapeutische Methode, ist auf dem Programmzettel zu lesen.
Theatergruppe der evangelisch-reformierten Kirche in Göttingen feiert 25-jähriges Jubiläum
Das Mädchen Pollyanna, Hauptperson des Geschehens, hat dieses besondere Spiel erfunden. Die Elfjährige verliert erst Mutter, dann Vater und wird deshalb zu ihrer leicht vertrockneten Tante, Miss Polly Harrington, verschickt.
Obwohl sich schnell zeigt, dass sie dort keinesfalls ein kindgerechtes Leben haben darf, gelingt es ihr dank ihrem Spiel, die Lebensfreude zu bewahren und anderen, denen es schlechter geht als ihr, ein Stückchen davon abzugeben.
Ein Spiel bewahrt die Lebensfreude: Göttinger Refo-Theater inszeniert „Das Spiel“ zum Jubiläum
Doch was, wenn sie ein weiterer Schicksalsschlag trifft? Das erfahren die Zuschauer in rund zweieinhalb Stunden (mit Pause), die fast durchweg voller Abwechslung sind. Dass die Zeit nicht lang wird liegt zum einen an der geschickten Adaption der Geschichte für die Bühne durch Dramaturgin Tatiana Navrotskaya und Regisseurin Antonina Nagle: Die Rolle der Pollyanna ist vierfach besetzt.
Weitere Aufführungen am 28. und 29. April, jeweils um 19.30 Uhr sowie am 30. April, und 1. Mai um 14.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
Nähere Informationen finden Interessierte im Internet unter refo-theater.de
So gibt es keine Pausen zwischen den Szenen: Wo sie gebraucht wird, taucht Pollyanna sogleich auf, manchmal tanzen alle vier Mädchen gemeinsam auf der Bühne. Zudem wird das Geschehen aufgelockert mit vielen musikalischen Live-Einlagen, wo die Akteure in die Tasten und an den Geigenbogen greifen. Auch Kongas kommen für den Rhythmus zum Einsatz.
So erweist sich die mehr als 100 Jahre alte Geschichte für das Refo-Theater als gute Wahl zum Jubiläum. Die inklusive Laienspielgruppe der evangelisch-reformierten Kirche wurde 1998 gegründet. Für ihre Produktion „Momo“ hat ihr der Landkreis Göttingen 2016 den Kulturpreis verliehen. Nach einer corona-bedingten Vorstellungspause hat sich die Gruppe nun live zurückgemeldet. (Ute Lawrenz)