Grundsteinlegung: Neues Domizil für die Autobahnpolizei in Göttingen

Nach vielen Jahren bekommen die Beamten der Autobahnpolizei Göttingen endlich ein neues Dienstgebäude. Am Freitag war Grundsteinlegung für den rund zwei Millionen Euro teuren Anbau im Gewerbegebiet Grone.
Göttingen – Voraussichtlich ab Herbst kommenden Jahres wird die Autobahnpolizei auf einem bestehenden Polizei-Gelände an der Kreuzung Robert-Bosch-Breite/Otto-Brenner-Straße zu finden sein. Bislang sind die „Weißen Mäuse“, wie Verkehrspolizisten wegen der grün-weißen Lackierung frührer Polizeifahrzeuge umgangssprachlich oft genannt werden, in einem Gebäude untergebracht, das 1965 innerhalb von fünf Monaten für 120 000 Mark (61 000 Euro) in Mengershausen bei Rosdorf errichtet wurde.
Grundsteinlegung für neues Domizil der Autobahnpolizei: Neubau am alten Standort war zu teuer
Der Bauzustand dieser Dienststelle ist mangelhaft, wurde bereits im Jahr 2015 festgestellt. Inoffiziell war von schlechtesten Liegenschaft der Polizei in Niedersachsen die Rede. Um in Mengershausen Platz für Schreibtischarbeiten zu schaffen, mussten dort beispielsweise schon Garagen zu Büroräumen umgerüstet werden. Außerdem gibt es dort Container, die als Sanitäranlagen dienen. Deshalb laufen schon seit einigen Jahren Überlegungen für ein neues Domizil für die Autobahnpolizei. Ein Neubau am alten Standort war aber zu teuer. Als beste Lösung erwies sich am Ende der Anbau auf dem Polizei-Gelände in Grone.
Grundsteinlegung für neues Domizil der Autobahnpolizei: Anbau an bestehenden Gebäudekomplex
So können unter anderem die vorhandenen Sanitär-Anlagen mitgenutzt werden. In dem bestehenden Gebäudekomplex sind unter anderem eine Hundestaffel, die Verfügungseinheit und Bereitschaftspolizei untergebracht. Während der laufenden Arbeiten soll auch der Brandschutz in den Bestandsgebäuden verbessert werden.

Die Geschichte der Autobahnpolizei und damit der „Weißen Mäuse“ in Südniedersachsen begann 1952, wie Rainer Nolte, Chef der Polizeiinspektion Göttingen, bei der Grundsteinlegung berichtete. Damals wurde in Göttingen eine „motorisierte Verkehrsinspektion“ ins Leben gerufen, denn die Streifenpolizisten waren in der Regel zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. 1965 folgte der Umzug nach Mengershausen.
Grundsteinlegung für neues Domizil der Autobahnpolizei: 270 Quadratmeter Nutzfläche
Im künftigen Gebäude im Stadtteil Grone sollen auf zwei Etagen ab Herbst 2022 rund 270 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung stehen. Die Polizeiführung hofft, dass der Zeitplan gehalten werden kann.
Für Sünder, die beispielsweise wegen Drogen und Alkohol am Steuer ihren Führerschein abgeben müssen, bietet der künftige Standort einen entscheidenden Vorteil. Direkt vor der Tür fahren die Stadtbusse der Linien 41 und 42 an sieben Tagen in der Woche ab. In Mengershausen musste in der Regel ein Taxi gerufen werden, wenn der Sünder nicht abgeholt wurde. (Bernd Schlegel)
Hintergrund: 50 Beamte sind für fast 100 Autobahnkilometer zuständig
Die Autobahnpolizei Göttingen, die ihren Sitz derzeit in Mengershausen hat, überwacht den Verkehr auf den Autobahnen 7 und 38 in Südniedersachsen. Die etwa 50 Beamten sind auf der A 7 von der Landesgrenze bei Kassel bis zur Anschlussstelle Seesen zuständig.
Auf der Autobahn 38 reicht der Bereich vom Dreieck Drammetal bis zur Anschlussstelle Arenshausen. Damit überwachen diese Polizisten fast 100 Autobahnkilometer. Da zum Zuständigkeitsbereich auch einige Autobahnkilometer in Hessen und Thüringen gehören, wurden deshalb eigens Staatsverträge abgeschlossen.
Die Autobahnpolizei lädt seit fast 20 Jahren einmal monatlich zu einem Truckerstammtisch. Dabei geht es um Themen, die den Schwerverkehr interessieren – zum Beispiel die Ladungssicherung oder die Lenk- und Ruhezeiten. Weitere Infos gibt es hier. (bsc)
Karte: Aktueller und künftiger Standort der Autobahnpolizei Göttingen
Auch interessant
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion