Streit geht in die nächste Runde
Junges Theater: Aufsichtsrat muss vor Gericht aussagen
Göttingen. In dem Zivilstreit um Schadensersatzforderungen des Insolvenzverwalters des Jungen Theaters (JT) in Göttingen müssen die damaligen Mitglieder des Aufsichtsrates vor Gericht aussagen.
Das Landgericht Göttingen hat am Montag einen Auflagenbeschluss verkündet und einen neuen Termin für Mitte März anberaumt. Auf Anordnung des Richters müssen dazu die sieben Aufsichtsratsmitglieder persönlich erscheinen, die Entsendung eines Anwaltes reiche nicht aus. Zum ersten Gerichtstermin im vergangenen Jahr waren die Aufsichtsratsmitglieder trotz persönlicher Ladung nicht erschienen.
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Das Junge Theater war im Sommer 2010 durch jahrelange Betrügereien einer Buchhalterin in eine dramatische Notlage geraten und hatte Insolvenz anmelden müssen. Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Mitarbeiterin Jahresabschlüsse gefälscht und manipulierte Unterlagen vorgelegt hatte, um vorzutäuschen, dass die Abschlüsse geprüft worden waren.
Der Insolvenzverwalter des Theaters, Burkhard Wegener, hat im Auftrag der Gläubiger den Aufsichtsrat auf mehr als 60.000 Euro Schadensersatz verklagt, weil dieser seinen Kontrollpflichten nicht nachgekommen sei. Das Gericht will von den Aufsichtsratsmitgliedern weitere Einzelheiten dazu wissen, wie bei der Prüfung der Jahresabschlüsse vorgegangen wurde. Außerdem geht es um die Frage, ob die Abschlüsse durch einen Wirtschaftsprüfer hätten geprüft werden müssen. (pid)