Schule besetzt: Schüler streiken erneut in Göttingen – für das Klima
Das Thema Klima steht im Mittelpunkt einer dritten Aktion in einer Göttinger Bildungseinrichtung. Diesmal ist die IGS in Geismar an der Reihe.
Göttingen – Zum dritten Mal innerhalb von neun Tagen stand in Göttingen das Thema Klimaschutz im Mittelpunkt einer Besetzungsaktion an einer Göttinger Bildungseinrichtung. Diesmal war die Integrierte Gesamtschule in Geismar an der Reihe.
Dort hatte sich die Schülervertretung mit „End Fossil: Occupy!“, zusammengetan, die schon in der vergangenen Woche die Aktionen am Otto-Hahn-Gymnasium sowie an der Universität organisiert hatten. Vor dem Start der Aktion an der IGS gab eine „Schülervollversammlung“.

IGS Göttingen-Geismar: Klimaschutz und Lernstress
Dabei wurde über mögliche Aktionen zum Klimaschutz sowie gegen den Lernstress abgestimmt. „Schule ist Teil des Alltags“, wurde bei der Vollversammlung berichtet. Dazu gehöre auch der Druck beim Thema Lernen, „damit wir gut bewertet werden und den Erwartungen unserer Eltern“ entsprechen, hieß es bei dem Aktionstag in der Schule. „Durch den Druck wird uns beigebracht, dass wir immer besser werden.“ Mit Blick auf Unternehmen machten die Schüler deutlich, dass es den Firmen oft nicht wichtig sei, was der Weg zum Erfolg kostet.
Die Vollversammlung war mit Jahrgangsversammlungen in der Schule vorbereitet worden. Die Schülervertretung berichtete vor Ängsten bei den Themen Trinkwasser und Überflutungen bei den Jugendlichen. „Wir werden vom Klimawandel getroffen“, hieß es.
IGS Göttingen-Geismar: Fortbildungen zum Thema Klimaschutz
Im Laufe des Tages wurden zahlreiche Fortbildungen für die Schülerinnen und Schüler zum Thema Klimaschutz angeboten. Dabei ging es beispielsweise um die Idee zur Enteignung von Energiekonzernen. Aber auch der Spaß kam dabei mit Tanzaktionen, einer offenen Bühne, Sport und Fußball nicht zu kurz.
Die Schulleitung wollte den Ausfall des Schultages allerdings so nicht hinnehmen. Sie will trotzdem dafür sorgen, dass Unterricht stattfindet, hieß es. Die Schüler, die die Aktion organisieren, wollten eventuell in der IGS übernachten. Das hing allerdings von den Verhandlungen mit der Schulleitung ab.
„End Fossil: Occupy!“: Es geht um strukturelle Probleme
Unterdessen macht „End Fossil: Occupy!“ deutlich: „Der Protest richtet sich nicht gegen die Schulleitung oder einzelne Lehrerinnen und Lehrer. Vielmehr geht es um die strukturellen Probleme, die die Schülerinnen und Schüler äußerten, durch welche der Schulalltag vieler Schülerinnen und Schüler mit Problemen und Sorgen gefüllt ist. Der Streik wird genutzt, um den Fokus komplett auf die Bedürfnisse der Schüler zu richten.“ (Bernd Schlegel)