Klimaschutzbeauftrager für die Gemeinde Rosdorf

Den Klimschutz zur Querschnittsaufgabe zu machen: Das soll die Aufgabe für den neuen Klimaschutzbeauftragten der Gemeinde Rosdorf sein. Der Beauftragte soll zum 1. Oktober eingestellt werden.
Rosdorf – Einen Klimaschutzbeauftragten will die Gemeinde Rosdorf, wie andere Kommunen im Altkreis Göttingen, zum 1. Oktober einstellen. Der Landkreis übernimmt die Kosten der Stelle für zwei Jahre.
Der neue Mitarbeitende soll Rosdorf dabei helfen, den Klimschutz zur Querschnittsaufgabe zu machen, führte Bürgermeister Sören Steinberg (SPD) aus. Den Klimaschutz gilt es nun bei allen politischen Beschlüssen mit zu berücksichtigen.
Dazu wird es bei Verwaltungsvorlagen demnächt die neue Rubrik Nachhaltigkeit und Auswirkungen auf den Klimaschutz geben. Die Politik will Lösungen mit positivem Effekt für Klima, Umwelt und Arten künftig den Vorrang geben. Energie möchte die Gemeinde dezentral und erneuerbar erzeugen.
Hilfe zur Umsetzung der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens
All das soll dabei helfen, dass Deutschland die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens erreicht und dass extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen oder Überschwemmungen nicht weiter zunehmen.
Erfreut über „die konstruktive Diskussion“ des Antrags, den SPD und Grüne im vergangenen November gestellt hatten, zeigte sich Nils Harbig (Grüne). Dieter Eikenberg (GuT) sprach von einem „guten Antrag“, den es nun „mit Leben“ zu erfüllen gelte. Er forderte zudem eine Beteiligung der Bürger ein.
Auf Herausforderungen machte Christian Frölich (CDU) aufmerksam. Die Besetzung von Stellen gestalte sich schwierig, wisse er aus Gespräche mit Bürgermeistern seines Wahlkreises Duderstadt, führte der CDU-Landtagskandidat aus.

Anderthalb Jahre Einarbeitungszeit
Es würden sich vor allem Berufsanfänger bewerben, die über großes theoretisches Wissen verfügten, aber noch kaum praktische Erfahrungen hätten. Sie benötigten „anderthalb Jahre“, um sich einzuarbeiten.
Alternativ hätte Rosdorf auch die Expertise erfahrener Planungsbüros einkaufen oder mit anderen Kommunen auf diesem Gebiet zusammenarbeiten können, erklärte Frölich.

Der Kreistag habe sich dagegen mehrheitlich für die Einrichtung neuer Stellen in der Verwaltung entschieden – wie es sie bereits im Altkreis Osterode gebe. Unklar bleibe, ob die Kommunen in zwei Jahren die Finanzierung der Stellen übernehmen müssten.
„empfindliche Veränderung des Lohngefüges“
Eine weitere Herausforderung, so der Christdemokrat, sei die „empfindliche Veränderung des Lohngefüges“ in kleinen Gemeindeverwaltungen. Der Landkreis habe die neuen Stellen in seiner Entgeltgruppe 10 eingruppiert.
Da er besser zahle als die Gemeinden, sei abzusehen, dass die neuen Mitarbeitenden mehr verdienen würden als gestandene Sachbearbeiter. Das werde für Unmut sorgen, warnte Frölich.

Angesichts der guten Bezahlung rechnet Ursula Barking (Grüne) jedoch damit, dass sich auch erfahrene Fachkräfte – etwa studierte Biologen – auf die neuen Stellen bewerben. Dass sie mehr verdienten, sei für andere Verwaltungsmitarbeitende nachvollziehbarer. (Michael Caspar)