Minister weiht Säule auf Volksbank-Parkplatz ein
Kostenlosen Sprit für E-Autos in Göttingen
Göttingen. Eine neue, 30.000 Euro teure Schnellladestelle für E-Automobile steht seit Samstag am Parkplatz vor dem Volksbank-Gebäude am Hiroshima-Platz in Göttingen. Den Strom spenden die Stadtwerke, E-Auto-Fahrer können also kostenlos den Stecker einstöpseln und tanken.
Wirtschafts- und Verkehrsminister Olaf Lies (SPD), unterwegs in Sachen E-Mobilität auf der „Sieben-Städte-Tour“ enthüllte die moderne Säule zusammen mit Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler (SPD) am Samstagvormittag. Köhler freute sich über das von Land, Stadt, Stadtwerke und Energienetz Mitte gestemmte Projekt. Wohl auch, weil mit 27 000 Euro der Großteil der Kosten vom Land kommt.
„Wenn man mehr Elektro-Autos auf die Straßen bekommen will, dann muss zunächst die Infrastruktur stimmen, dazu zählen Schnellladestationen“, sagte und forderte Köhler, der gleichzeitig aber Zweifel an den formulierten Zielen hegte, in wenigen Jahren Millionen von E-Autos auf den Straßen zu haben.
Olaf Lies ist da optimistischer, er strich auch die wachsende Bedeutung der Elektro-Fahrzeuge und der damit zusammenhängenden Industrie für Niedersachsen heraus. Das Land, vor allem auch die Region Hannover und Südniedersachsen mit dem Automobilhersteller VW und den vielen Zulieferbetrieben müsse in Zukunft daran teilhaben. „Wenn wir es nicht machen, dann machen es andere“, merkte Lies mahnend an.
Der Minister pusht die E-Mobilität: Zurzeit ist die „Sieben-Städte-Tour für Elektromobiliät“ in Niedersachsen unterwegs. Bei den Stationen – wie am Freitag und Samstag auf dem Kaufpark-Gelände – zeigen Hersteller von Autos, E-Bikes und andere Betriebe wie die Stadtwerke sowie andere Energieversorger, was E-Mobilität zu bieten hat.
In Göttingen schaute sich Olaf Lies auch noch ein fertiges Stück des bundesweit einzigartigen E-Radschnellwegs an, der einmal über gut fünf Kilometer vom Nord-Campus bis zum Bahnhof reichen wird und den Fahrradfahrern Vorrechte vor anderen Verkehrsteilnehmern einräumt, damit sie schneller ans Ziel kommen.
Was den Einsatz von E-Autos angeht, waren sich Köhler und Lies einig: „E-Autos machen Spaß, und das müssen sie auch, sonst setzen sich E-Autos beim Kunden nicht durch“, sagt Auto-Freund Köhler.
Das Tanken ist zunächst kostenfrei. Später soll ein bundesweites Bezahlsystem für Ladesäulen eingeführt werden. Dabei müsse auch daran gedacht werden muss, dass die fälligen Beträge für eine Tankfüllung gering sind. Man brauche keine Bezahlfunktion für 50- oder 100-Euro-Scheine, wie Jörg Hausknecht von EnergieNetzMitte erläuterte.
Eine Problematik wurde bei der Einweihung auch deutlich: Die Ladesäule hat drei verschiedene Tank-Stecker, weil sich die Auto-Hersteller nicht einig sind und unterschiedliche Techniken anbieten.