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Künftige Göttinger Genossenschaft unterstützt Energiewende

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Von: Bernd Schlegel

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Solaranlage auf einem Feld: So kann Getreide und Gemüse angebaut werden, während darüber Strom erzeugt wird.
Solaranlage auf einem Feld: So kann Getreide und Gemüse angebaut werden, während darüber Strom erzeugt wird. © Patrick Seeger/dpa

Das Thema Energiewende spielt bei einer geplanten Genossenschaft in Göttingen eine ganz zentrale Rolle. Interessierte aus der Region können sich beteiligen.

Göttingen – Einen aktiven Beitrag zur Energiewende will die künftige Genossenschaft „Bürgerenergie Göttingen“ leisten. Sie soll in der zweiten Jahreshälfte gegründet werden. Interessierte aus einem Umkreis von 50 Kilometern können sich daran beteiligen.

Bei einem ersten Informationsabend in der Mehrzweckhalle in Weende war das Interesse an der Neugründung groß. Inzwischen ist klar, dass die Genossenschaft in Photovoltaik sowie in Windkraftwerke investieren wird. Deshalb wurde der ursprüngliche Name vor etwa zwei Monaten von „Windkraft Weende“ in „Bürgerenergie Göttingen“ geändert.

Elisabeth Ziegler-Mehrtens ist Motor des Projekts

Einer der Motoren der künftigen Genossenschaft ist Elisabeth Ziegler-Mehrtens aus Göttingen. Sie hat sich in den vergangenen Monaten für das Projekt eingesetzt und viele Kontakte geknüpft. Ein wichtiger nächster Schritt ist ein Gespräch mit dem Genossenschaftsverband.

Schon jetzt steht fest, dass ein Geschäftsanteil an der Genossenschaft für 500 Euro zu haben sein wird. Die Macher hoffen, dass sich viele Interessenten mit zahlreichen Anteilen beteiligen, da insbesondere am Anfang die Investitionskosten für Projekte hoch sind.

Windkraft-Projekte benötigen deutlich länger

Zunächst dürfte der Aufbau von Photovoltaik-Anlagen schneller gehen. Windkraft-Projekte benötigen deutlich länger – insbesondere bei den notwendigen Planungen für die Windräder.

Wir schauen jetzt, was bei Windkraft geht.

Dr. Gerd Rappenecker, Technischer Vorstand der Stadtwerke Göttingen

Dr. Gerd Rappenecker, Technischer Vorstand der Stadtwerke Göttingen, begrüßte ausdrücklich das Engagement von „Bürgerenergie Göttingen“. Mit Blick auf das Thema Windkraft berichtete er, dass die Stadtwerke bereits vor elf Jahren versucht haben, Windkraftprojekte in Göttingen zu etablieren. Vor sieben Jahren seien die Bemühungen dann gestoppt worden. Dies habe unter anderem an Bedenken mit Blick auf die Greifvogelart Rotmilan gelegen. Außerdem sei Windkraft ein Problem „in den Köpfen“ gewesen so Rappenecker.

„Wir schauen jetzt, was bei Windkraft geht“, sagte er mit Blick auf die Stadtwerke-Zukunftsplanungen. Zudem machte er deutlich, dass nachhaltige Energieprojekte mit Blick auf die künftige Klimaneutralität Göttingens von großer Bedeutung sind. Mit Blick auf die Genossenschaft und die Stadtwerke, sagte Rappenecker: „Das kann der Anfang einer wunderbaren Freundschaft werden.“

Chancen durch Gründung von Genossenschaft

Rainer Meyfarth vom Vorstand der Genossenschaft Bürger Energie Kassel Söhre erläuterte, welche Chancen in einer Genossenschaftsgründung liegen. Im Nachbar-Oberzentrum ging das Projekt 2013 an den Start. Inzwischen gibt es Beteiligungen an vier Windpark-Anlagen mit 29 Windrädern. Hinzu kommen zahlreiche Projekte mit Photovoltaik-Anlagen.

Außerdem bietet die Genossenschaft für ihre Mitglieder eine kostenlose Beratung zu Photovoltaik und zu Solarthermie an. Dieses Angebot wurde zuletzt stark nachgefragt. Deshalb hat die Genossenschaft drei Mitarbeiter in Teilzeit eingestellt. Derzeit hat die Kasseler Genossenschaft 1400 Mitglieder, die Geschäftsanteile im Wert von etwa neun Millionen Euro besitzen. Neumitglieder dürfen aktuell nur noch vier Anteile zu je 250 Euro zeichnen, weil die Genossenschaft „zu viel Liquidität“ habe.

Kontakt: Bürgerenergie Göttingen, Tel. 0171/3 00 88 08, E-Mail: info@buergerenergie-goettingen.de Weitere Infos gibt es hier. (Bernd Schlegel)

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