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Kulturförderung: Ehrenamtspreis des Landes für Göttinger Verein

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Von: Bernd Schlegel

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Ehrenamtspreis für den Verein KUNST: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (Mitte) überreichte die Auszeichnung für Bürgerengagement an den Vorstand.
Ehrenamtspreis für den Verein KUNST: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (Mitte) überreichte die Auszeichnung für Bürgerengagement an den Vorstand. © privat/nh

Das ist eine besondere Auszeichnung: Der Göttinger Verein Kunst, der sich die Kulturförderung auf die Fahnen geschrieben hat, gewinnt den Ehrenamtspreis des Landes Niedersachsen.

Göttingen/Hannover – Der Göttinger Verein KUNST erhielt den Ehrenamtspreis des Landes Niedersachsen. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) überreichte die mit 3000 Euro dotierte Auszeichnung bei einer Feierstunde in Hannover.

Verein besteht seit 22 Jahren

Der inzwischen seit 22 Jahren bestehende Verein „Kultur UNterstützt STadt“ setzt sich für die Kulturförderung und für den Erhalt der Vielfalt der Göttinger Kulturszene ein und hat dabei beeindruckende Erfolge erzielt, heißt in der Begründung für die Auszeichnung.

Vier Vorstandsmitglieder nahmen Ehrenamtspreis entgegen

Die vier Vorstandsmitglieder Anne Moldenhauer, Inge Mathes, Nils König und Willi Arnold nahmen den Preis im Sparkassen-Forum in Hannover entgegen. In kurzen Filmbeiträgen wurden die prämierten PreisträgerInnen den zahlreichen Gästen vorgestellt.

„Wir sind sehr stolz und glücklich, den Preis erhalten zu haben und freuen uns, dass damit unsere langjährige Arbeit gewürdigt wird. Das stärkt unsere Arbeit für die Göttinger Kulturszene sehr“, sagte Nils König für den Vorstand.

Wir sind sehr stolz und glücklich, den Preis erhalten zu haben und freuen uns, dass damit unsere langjährige Arbeit gewürdigt wird. Das stärkt unsere Arbeit für die Göttinger Kulturszene sehr.

Nils König vom Vorstand des Vereins „Kultur UNterstützt STadt“

Der Verein entstand vor 22 Jahren aus der Not heraus. Nach mehreren Kulturkürzungsrunden im städtischen Haushalt sollten 2000 erneut 100.000 Mark (etwa 51.000 Euro) bei Kultureinrichtungen und Projekten gekürzt werden, was einzelne Einrichtungen existenziell bedroht hätte.

Daraufhin taten sich alle Kulturschaffenden der Uni-Stadt zusammen und schlugen dem Rat eine einjährige Aktion vor: Sie organisieren zahlreiche zusätzliche und ungewöhnliche Kulturveranstaltungen an neuen Orten mit kostenlosen Auftritten aller Künstler und durch zahlreiche Unterstützer gesponsert. Die Einnahmen fließen in den Haushalt der Stadt; dafür verzichtet der Rat auf die Kürzungen.

Doch der lehnte dies zunächst ab. Daraufhin entschlossen sich die Macher, doch Zusatz-Kulturaktionen zu organisieren und einen Verein zur Verteilung der Erlöse zu gründen. Das Projekt war äußerst erfolgreich. Allein bei der ersten Gala kamen mehr als 65.000 Mark (etwa 33.000 Euro) zusammen. Die Verantwortlichen im Rat sahen ihren Fehler ein und nahmen die Kürzungen zurück.

Verein hat beratenden Sitz im Kulturausschuss

Der Verein erhielt einen beratenden Sitz im Kulturausschuss und lädt seither einmal ihm Jahr zu einer Gala ein, bei der die Künstler kostenlos auftreten. Eine Jury wählt aus, wer mit dem Erlös unterstützt wird. Inzwischen wurden mehr als 230 Projekte mit mehr als 350 000 Euro unterstützt.

In der Corona-Krise gab es drei Förderprogramme. Dazu sammelte der Verein über 110.000 Euro an Spenden. Dadurch konnten etwa 60 Künstler, über 50 Auftritte mit Mindestgagen sowie mehr als zehn Projekte unterstützt werden. Der Verein hat aktuell etwa 35 Mitglieder, darunter sind 28 Abgesandte aus Kultureinrichtungen und Initiativen. Weitere Informationen gibt es hier. (Bernd Schlegel)

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