Uni-Klinik Göttingen erwartet mehr Covid-19-Kranke auf den Stationen

Die Zahl der Covid-Patienten, die stationär an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) behandelt werden, steigt auf hohem Niveau weiter an. Eine Entwicklung, die der Klinik-Vorstand so erwartet hatte.
Göttingen - Man geht durch die weiter hohen Infektionszahlen mit einem Anstieg der Zahlen von Patienten sowohl auf Intensiv-, als auch auf Normalstationen aus, wie die UMG auf Anfrage mitteilt. Aktuell herrsche auf der Intensivstation eine stabile Situation vor. In der Uni-Klinik liegen auch stetig mehr Patienten mit der Omikron-Variante. Sie verdrängt dort die Delta-Variante.

Der tägliche Anstieg von Covid-Patienten auf den Corona-Normalstationen belegt das Ankommen der Welle mit der Omikron-Variante auch an der UMG, sagt Prof. Lorenz Trümper, Vorstand Krankenversorgung und Leiter des Corona-Krisenstabes. Zudem spiegelt sie die Situation bei den täglichen Neu-Infektionen, die im Kreis Göttingen jenseits der 200er-Marke liegt.
Steigende Patientenzahl: Zunehmende Belastung für Klinik-Personal
So erwartet man in der Uni-Klinik, wo der weitaus größte Teil der Corona-Patienten aus der Region behandelt werden, je nach Inzidenzen einen „nachfolgenden Anstieg der stationär zu behandelnden Corona-Patienten“. Folge ist eine zunehmende hohe Belastung des Personals und der Versorgungseinrichtungen.
Von Neujahr bis Silvester ist die Zahl der Covid-19-Patienten leicht zurückgegangen – bis Mitte Januar. So wurden am 16. Januar 26 Covid-Patienten versorgt, 12 auf Intensiv-, 14 auf Normalstation. 11 wurden beatmet, 7 an ECMO-Maschinen. Am Donnerstag waren es 28, davon 12 auf Intensiv-, 18 auf Normalstation. 12 wurden beatmet, 3 an ECMO-Geräten.
Die UMG reagiert zügig mit einem Stufenplan auf die Entwicklung. So werden Normalstationen zu Corona-Normalstationen umgewidmet und stufenweise Bettenkapazitäten auch für die Notfallversorgung bereitgestellt. „Das Personal dieser Stationen ist auf diese Situation vorbereitet und steht für die Versorgung der Corona-Patienten bereit.“ Dabei könne es zu Personalverschiebungen aus anderen Stationen kommen. Trümper auch sagt: „90 Prozent der Covid-Patienten sind ungeimpft.“ (Thomas Kopietz)
Reduzierte OP- und Behandlungsmöglichkeiten
Die hohe Zahl von Corona-Patienten hat massive Folgen für die Krankenversorgung: Die Personalbelastung ist hoch, und die Betreuung von Covid-19-Intensivpatienten benötigt ein Viertel mehr Personal als bei normalen Intensivpatienten. „Durch die hohe Personalbelastung ist nach dem UMG-Corona-Stufenplan die OP-Kapazität und die Intensivstation-Aufnahmekapazität eingeschränkt“, so die UMG. So müssen auch Behandlungen und Operationen verschoben werden.