Bald soll 3G abgeschaltet werden
Mobilfunkanbieter setzen auf 5G-Tempo: Das hat Folgen für Besitzer älterer Smartphones
Die Moilfunkanbieter geben in Südniedersachsen kräftig Gas und bauen das superschnelle 5G-Datennetz aus.
Göttingen – Das kommt nicht von ungefähr: Telekom, Vodafone und auch O2 wollen schon bald den älteren Standard 3G abschalten. Das hat insbesondere Folgen für Besitzer älterer Smartphones.
Diese Geräte können in der Regel Daten maximal im 3G-Standard übertragen. Nach der Abschaltung dieses Standards funktionieren die Smartphones weiterhin – aber die Datenrate sinkt auf das langsame 2G-Niveau. Telefongespräche sind davon nicht betroffen. Sie funktionieren immer. Aus Fachkreisen ist zu hören, dass die 3G-Abschaltung bei Telekom (D1) und Vodafone (D2) zur Jahresmitte beginnen soll. Telefónica (O2) will offenbar ab dem Jahresende folgen.
Bessere Versorgung
Die Mobilfunkunternehmen wollen die 3G-Abschaltung, um die frei werdenden Frequenzen für die aktuellen Standards LTE/4G sowie 5G nutzen zu können. „Dies gibt dem ganzen Netz einen Performance Schub und wir können noch einmal deutlich mehr Kunden gleichzeitig versorgen“, heißt es dazu von der Telekom.
Mobilfunkstandards
Aktuelle Smartphones sowie die Basisstationen beherrschen in der Regel mindestens den Standard LTE/4G. Die Anbieter erlauben dessen Nutzung standardmäßig.
Die Mobilfunkbetreiber selbst setzen aber auf den noch schnelleren Übertragungs-Standard 5G und bauen diesen aus. Vodafone betreibt insgesamt 97 Basisstationen in Stadt und Landkreis Göttingen. Folgende Stationen wurden aktuell mit 5G nachgerüstet: Hann. Münden, Bovenden, Göttingen (2 Stationen), Bad Sachsa, Bodensee und Duderstadt. Der Ausbau geht weiter, verspricht das Unternehmen, das auch den 4G-Ausbau vorantreibt.
Insgesamt 103 Umsetzer betreibt die Telekom nach eigenen Angaben in Stadt und Landkreis Göttingen. Im Herbst waren folgende Standorte des Unternehmens für 5G ausgebaut: Adelebsen, Bad Grund, Bad Lauterberg, Bad Sachsa (2 Standorte), Bovenden (3), Bühren, Dransfeld, Duderstadt (3), Ebergötzen, Friedland, Gieboldehausen, Göttingen (8), Hann. Münden (4), Hattorf, Herzberg (4), Osterode (5), Rhumspringe, Rollshausen, Rosdorf (4), Seulingen, Staufenberg (2), Walkenried und Wollbrandshausen. Zahlreiche der Standorte dienen laut Telekom der Versorgung von Autobahnen, Bundesstraßen und Bahnstrecken mit Mobilfunk. Auch bei der Telekom gibt es ein umfangreiches Ausbauprogramm.
O2 treibt ebenfalls den 5G-Ausbau voran. Bis Ende des Jahres will das Unternehmen viele ländliche Regionen versorgen.
Voraussetzungen
Die Mobilfunkanbieter betonen die Vorteile des schnellen 5G-Netzes, mit dem sie nach eigenen Angaben dem stark gestiegenen Bedarf an schnellem Internet für Smartphones Rechnung trageb. Wer es nutzen will, muss aber gleich zwei Voraussetzungen erfüllen: Es muss ein modernes Smartphone vorhanden sein, das den Standard unterstützt, sowie ein entsprechender Mobilfunkvertrag. (Bernd Schlegel)