Momentan läuft Machbarkeitsstudie
Museum soll Forum Wissen heißen
Göttingen. Mehr als 460 Vorschläge gingen für den künftigen Namen des Wissenschaftsmuseums ein: Die Jury hat nun „Forum Wissen“ ausgewählt. Er stammt von Ludger Kappen.
Der ehemalige Biologie-Professor ist somit der Gewinner des Namenswettbewerbs und darf eine Museumsreise nach Berlin antreten. „Ich freue mich sehr, es ist für mich der Höhepunkt des Jahres“, sagt Ludger Kappen, der auch Leiter des Museums Grafschaft Dassel ist.
Bislang firmierte das Museumsprojekt unter „Haus des Wissens“. Eine problematische Bezeichnung, denn damit verbindet sich auch ein Projekt in der Nazizeit. Hitler wollte auf der Nazi-Schulungsburg Vogelsang in der Eifel in den 30er-Jahren dort eine Super-Bibliothek bauen. Name: Haus des Wissens.
Über die Resonanz mit mehr als 460 Vorschlägen ist die Direktorin der Zentralen Kustodie, Dr. Marie Luisa Allemeyer, sehr zufrieden: „Das ist mehr als wir erwartet haben und bestätigt das breite Interesse an einem Wissenschaftsmuseum in Göttingen.“
Die Entscheidung für „Forum Wissen“ fällte eine Jury aus Vertretern von Uni, Stadt und Land in einem abgestuften Verfahren. Zunächst wurden Vorschläge ausgewählt: Darunter gab es Spitzenreiter wie „Akademie der Dinge“ oder „MuWi – Museum der Wissenschaft Göttingen“. Schließlich traf das Uni-Präsidium die finale Entscheidung „Forum Wissen“.
Uni-Präsidentin Prof. Dr. Ulrike Beisiegel sagt: „Forum Wissen“ betone den offenen Charakter, den das zukünftige Museum haben soll. Ziel sei es nämlich, einen Ort des Austauschs zwischen Forschern, Studierenden und Interessierten jeden Alters zu schaffen.
Zurzeit werden die Leitidee und die Machbarkeitsstudie des Museums erstellt. Die Renovierungsarbeiten am Gebäude des Instituts für Zoologie sind in Vorbereitung. Als externer Berater ist der Kurator Joachim Baur aus Berlin mit im Boot. Die Grundidee ist klar: Mit Hilfe des Experten soll ein Raum der Begegnung für die Menschen aus Stadt und Region entstehen: Experimentierstation, Science Slam, Wissenssalon – ein breites Repertoire an Veranstaltungen soll Menschen anziehen und die Wissenschaft sichtbar machen.
Auch die Gespräche mit Partnern in Politik und Wirtschaft, mit Spendern und Sponsoren werden fortgesetzt. „Wir freuen uns über alle, die unser Vorhaben unterstützen wollen“, sagt Beisiegel, wissend, dass viel Geld benötigt wird – etwa 16 Millionen Euro. (tko)
• Informationen unter www.uni-goettingen.de/forumwissen. Dort werden die Namen der Wettbewerbsteilnehmer veröffentlicht, die eine Führung durch eine der universitären Sammlungen gewonnen haben.