Berga. Nach einem schweren Lastwagenunfall mit Klebstoff bleibt die Autobahn 38 (Göttingen – Halle) bei Berga in Sachsen-Anhalt möglicherweise bis kommende Woche gesperrt.
„Unser Ziel ist es, die Autobahn spätestens am Mittwoch wieder freizugeben“, hieß es von der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt am Freitag. Am Samstag sollen Fräsmaschinen auf 200 Metern Länge die obere Asphaltschicht auf zwei Fahrbahnen in Richtung Leipzig abtragen.
Sondermüll-Abtransport
Zuvor müssten die restlichen, bei dem Unfall beschädigten Klebstoff-Fässer als Sondermüll abtransportiert werden. Das erledigt eine Spezialfirma.
Der Aufräumtrupp müsse dabei vorsichtig sein, weil durch die derzeit herrschende Hitze die Gefahr von Verpuffungen bestehe, warnte Uwe Langkammer, Präsident der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt.
Am Mittwochnachmittag war ein 49 Jahre alter Lastwagenfahrer aus noch ungeklärter Ursache nahe der thüringischen Landesgrenze nach rechts von der Fahrbahn abgekommen. Der Laster kippte um und brannte aus. Auch eine Böschung geriet in Flammen. Die auf der Ladefläche befindlichen Fässer mit Industriekleber liefen aus. Ein 32-Jähriger hielt mit seinem Wagen an und zog dem Fahrer aus dem brennenden Laster. Beide Männer wurden mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Nur mit einem Großaufgebot konnten nach Angaben des MDR Helfer aus Sachsen-Anhalt und Thüringen ein Übergreifen der Flammen auf den Bergaer Ortsteil Bösenrode verhindern. 200 Feuerwehrleute und zwei Löschhubschrauber waren im Einsatz. Nach Angaben der Polizei stand der Ort Bösenrode kurz vor der Evakuierung.
Wie lange die Bauarbeiten dauerten hängt auch von den Temperaturen ab. Bei starker Hitze brauche der neue Asphalt länger zum Abkühlen, sagte Langkammer. Voraussichtlich am Montag sollen die Bauarbeiter die frische Schicht auf die abgefräste Fläche auftragen. Zudem müsse möglicherweise noch Erde im Böschungsbereich ausgetauscht werden, in die Löschwasser mit Kleberresten lief, hieß es weiter.
Lange Staus
Verkehrsmeldungen berichteten gestern von einem Rückstau bis Nordhausen-West und einer um eine Stunde verlängerten Fahrzeit. Ost-West-Fahrer sollten die A38 trotz einer Umleitung um die Unfallstelle besser ganz meiden und stattdessen über die A2 oder A4 fahren, hieß es im Radio. (mit dpa)