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Nach Restaurierung: „Heiliger Jacobus“ präsentiert sich in Göttinger Museum in neuem Glanz

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Von: Marvin Hinrichsen

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(von links) Dr. Anke Manuwald, Diplom-Restauratorin Viola Bothmann und Museumsleiterin Andrea Rechenberg.
Eine Nachhaltige Patenschaft: (von links) Die Patin des Heiligen Jacobus, Dr. Anke Manuwald, die Diplom-Restauratorin Viola Bothmann und die Museumsleiterin aus Göttingen Andrea Rechenberg. © Marvin Hinrichsen

Die Skulptur des Heiligen Jacobus kehrt nach ihrer Restaurierung zurück in das städtische Museum in Göttingen.

Göttingen – Er ist zurück: Der „Heilige Jacobus“, eine Skulptur des südniedersächsischen Künstlers Barthold Kastrop, präsentiert sich nach einer Restaurierungsphase runderneuert im städtischen Museum der Uni-Stadt.

Der Erschaffer der Figur, Barthold Kastrop, der 1460 in der Nähe von Nörten geboren wurde, war ein Bildschnitzer der Spätgotik, der für Kirchen in der Region heilige Figuren anfertigte. Sein „Heiliger Jacobus“ stand ursprünglich in der Kirche in Eboldshausen bei Kalefeld. Schon mehrmals wurde die Skulptur Behandlungen unterzogen.

Patenschaft führt zu Restaurierung: „Heiliger Jacobus“ erstrahlt in neuem Glanz im Göttinger Museum

Die erneute Restaurierung war möglich, weil Dr. Anke Manuwald von ihrer Tochter und ihrem Ehemann eine Restaurieungs-Patnerschaft zum 80. Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Die Idee entstand durch die hohe Wertschätzung, die Anke Manuwald Kulturgütern entgegenbringt. Dementsprechen groß war die Freude über die Patenschaft.

Der Heilige Jacobus im Museum Göttingen.
Die restaurierte Skulptur des Heiligen Jacobus präsentiert sich ab sofort den Besuchern des städtischen Museums Göttingen. © Marvin Hinrichsen

Auch Museumsleiterin Andrea Rechenberg habe sich sehr über die Entscheidung gefreut – denn bislang habe es eine solche Form der Patenschaft für ein Kunstwerk im Göttinger Museum noch nicht gegeben. Es sei ihr wichtig, den ersten Schritt zu tun, um Werbung für mehr Restaurierungs-Patenschaften zu machen, damit künftig noch mehr Kunstwerke aufgebessert werden könnten, so Manuwald.

Wie hoch die Kosten für eine solche Patenschaft und der damit verbundenen Restaurierung des Kunstwerks sind, wollte sie jedoch nicht verraten. „Ich weiß es nicht, will es auch nicht wissen und darum geht es auch nicht“, sagt die Patin.

Göttingerin bekommt Restaurierungs-Patenschaft geschenkt - Über Höhe der Kosten schweigt sie

Die Restaurierungsarbeiten übernahm Diplom-Restauratorin Viola Bothmann. Besonders das Gesicht des heiligen Jacobus sei nach den Arbeiten jetzt noch besser zu erkennen als vorher.

Die feinen Gesichts-Konturen kämen nun wunderbar zur Geltung, so die Restauratorin. Die Liste der restaurierungsbedürftigen Stücke im Göttinger Museum sei lang, so die Museumsleiterin.

Dennoch habe die Skulptur lange Zeit an erster Stelle gestanden. Zuvoer sei die Figur 1955 mit einem Wachs-Harz-Gemisch überzogen und behandelt worden. „Das ist ein Verfahren, welches wir heute nicht mehr verwenden“, erklärt Restauratorin Bothmann.

Nach Restaurierung des „Heiligen Jacobus“: Erscheinungsbild der Figur wurde wieder hergestellt

Denn dies würde die Holzbeschaffenheit der Figur – auf lange Zeit gesehen – angreifen. Diese Schicht musste vor den eigentlichen Arbeiten zunächst entfernt werden. Aufgrund der zahlreichen Grundierungen sowie der alten Übermalungsreste, sei die schnitzerische Form nicht mehr vollends nachzuvollziehen gewesen.

Ziel der Arbeiten war es, das Erscheinungsbild der Figur wieder eine Gesamtheit zu verleihen. Das ist nun vollbracht. Der Jacobus erstrahlt in neuem Glanz und ist ab sofort im Städtischen Museum zu bewundern.

Damit sich die Besuchenden auch rundum davon überzeugen können, wurde bei der Aufstellung darauf geachtet, dass die Skulptur von der Wand weg steht, damit auch der Pilgerbeutel zu sehen ist. „Das Schöne ist, wir müssen nicht mehr nach Spanien pilgern, um den Jacobus zu sehen. Es reicht, ins städtische Museum zu gehen“, freut sich die Patin Anke Manuwald. (Marvin Hinrichsen)

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