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Nach Standort-Sicherung: Wie geht es weiter für die Göttinger Karstadt-Filiale?

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Von: Thomas Kopietz, Amir Selim, Melanie Zimmermann

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Galeria Karstadt-Filiale in der Groner Straße am Standort Göttingen.
Karstadt Galeria am Standort Göttingen: Das Schaufenster kündet dieser Tage von Frühling. Das optimistische Gelb traf am 13. März zu: Karstadt bleibt in der Uni-Stadt, gehört nicht zu den 52 Häusern, die geschlossen werden. © Thomas Kopietz

Nach monatelangem Bangen und Zittern herrscht Gewissheit: Das Karstadt-Kaufhaus in Göttingen bleibt. Aber wie geht es jetzt weiter für das Warenhaus?

Göttingen – Aufatmen bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das Kaufhaus der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof an der Groner Straße in Göttingen bleibt erhalten. Das bestätigte Verdi-Gewerkschaftssekretär Marc Jäger am Montagnachmittag, 13. März, auf Anfrage unserer Zeitung.

Auf einer ersten, im Januar bekanntgewordenen Liste war das Göttinger Karstadt-Galeria-Haus in der Innenstadt noch als Schließungskandidat genannt worden. Das ist nun vom Tisch.

Entscheidung ist gefallen: Galeria Karstadt Kaufhof hält an dem Standort in Göttingen fest

Auch in der Göttinger Stadtverwaltung wurde die Nachricht über den Verbleib von Karstadt in der Uni-Stadt positiv aufgenommen. Oberbürgermeisterin Petra Broistedt (SPD): „Karstadt ist ein wichtiger Anker für den Einzelhandel in unserer Innenstadt. Ich bin froh, dass jetzt eine tragfähige Perspektive für den Standort Göttingen gefunden wurde.“

Broistedt sagte auf Anfrage unserer Zeitung, dass die Stadt seit Wochen mit dem Insolvenzverwalter, der Verwaltungsgesellschaft und dem Eigentümer in Gesprächen gewesen sei. „Bei der avisierten Neuausrichtung wird die Stadt nach Kräften unterstützen“, kündigte sie an.

Aber wie geht es nun für die etwa 113 Beschäftigten in Göttingen nun weiter? Fest steht, dass der Konzern an insgesamt 77 Standorten seinen Kunden künftig ein neues Konzept präsentieren will. „Mit einem Sortiment, das stärker auf die lokalen und regionalen Bedürfnisse ausgerichtet ist“, heißt es dazu sehr allgemein in einer Pressemitteilung.

Zur Zukunft des Karstadt-Standortes Göttingen: Galeria-Konzern hüllt sich in Schweigen

Dazu zähle eine kundenfreundliche Verzahnung von Mobile-, Online- und Filialkaufmöglichkeiten. Galeria plane, in den kommenden drei Jahren alle weiter betriebenen Filialen umfassend zu modernisieren. Auch die in Göttingen? Dazu schweigt der Konzern bisher. Entsprechende Anfragen unserer Zeitung zu konkreten Plänen für den Göttinger Standort in der Essener Pressestelle des Konzerns blieben bisher unbeantwortet.

In einer kurzen, sehr allgemein gehaltenen Antwort, die von einer Agentur kam, heißt es: „Die Filialen, die Galeria in Deutschland fortführt, erhalten mehr Eigenständigkeit. Sie sollen stärker über Sortimente, Schwerpunkte und Abläufe vor Ort entscheiden können. Über fünf neue Regionaleinheiten sind die Prozesse besser mit den Abläufen in den Service Centern der Essener Zentrale verknüpft.

Das Ziel sei klar: Galeria solle wieder zum beliebten Treffpunkt in der Innenstadt werden. Man sei überzeugt, das Warenhaus in Deutschland habe damit eine Zukunft.

Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof will verbliebene Standorte modernisieren

Seitens der Göttinger Filialleitung gab es auf die Frage zur Zukunft des Kaufhauses an der Groner Straße ebenfalls keine Informationen. Lediglich den Verweis an die offizielle Pressestelle und die Bitte um Verständnis dafür, dass man sich derzeit nicht weiter äußern wolle – auch aus Rücksicht gegenüber den Kolleginnen und Kollegen, der Filialen, die in absehbarer Zeit geschlossen würden.

Weitere Stimmen zum Erhalt des Karstadt-Standortes in Göttingen

Freude drückt auch die Fraktion der Grünen im Stadtrat aus. Dagmar Sakowsky sagt: „Wir freuen uns, dass Karstadt in Göttingen erhalten bleibt. Es ist gut für die Mitarbeitenden, für die die monatelange Hängepartie nun ein positives Ende gefunden hat. Es ist auch gut für die künftige Entwicklung der Innenstadt, die neben den inhabergeführten Fachgeschäften ein Kaufhaus mit einem umfassenden Sortiment braucht.“

Eine Zukunft könne es aber nur geben, wenn sich die Innenstadt und die nähere Karstadt-Galeria-Umgebung weiter entwickle, mahnte Sakowsky. Beispiel wäre der Kirchhof um die Jahanniskirche. Der müsse „noch stärker in die Stadtgesellschaft geöffnet, zu einem der zentralen belebten Plätze der Innenstadt werden.“ (tko)

Eigentümer der Immobilie zwischen Groner Straße, Pandektengasse und Johannisstraße ist seit 2021 ein in Luxemburg beheimatetes Unternehmen: Ionic VII SA R.L.

Bis zum 30. Juli 2023 geschlossen wird in Niedersachsen das Haus in Celle. Bis 31. Januar 2024 werden außerdem die Standorte in Braunschweig, Hildesheim und Oldenburg ihren Betrieb einstellen. (tko/mzi/ams)

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