Wahlkampf in Corona-Zeiten
Oberbürgermeisterwahl Göttingen: Broistedt und Wedrins präsentierten sich
Die Corona-Pandemie, Hygiene- und Abstandsregelungen greifen auch massiv in die politischen Wahlen und den Wahlkampf ein, der anders über die Bühnen geht, als in den vergangenen Jahren.
Göttingen – So auch in Göttingen, wo aus den Reihen der Sozialdemokraten zwei Bekannte die Nachfolge von Rolf-Georg Köhler (SPD) als Oberbürgermeister antreten wollen: Petra Broistedt und Tom Wedrins. Mit Verzögerung startete das innerparteiliche Auswahlverfahren – und die Vorstellung.
Seit Herbst 2020 steht fest, dass Broistedt und Wedrins antreten, hockten die beiden lokalen Politikgrößen nebeneinander in den Startblöcken, warteten auf den Startschuss. Inzwischen haben sie sich in allen zehn Ortsvereinen des SPD-Stadtverbandes vorgestellt. Die Regeln des Niedersächsischen Kommunalwahlrechtes machten bisher aber unter den Bedingungen im Lockdown die reguläre Wahl durch eine Mitgliederversammlung unmöglich.
„So läuft uns immer mehr die Zeit für den Wahlkampf davon“, befürchtet Insa Wiethaup, die Vorsitzende der SPD Göttingen. Die Entscheidung über die Kandidaten/den Kandidaten soll ein parteiinternes Verfahren bringen. Das soll, laut Wiethaup, später – nach dem Ende des Lockdowns oder mit eben beschlossenen Pandemie-Sonderregeln des Landeswahlrechtes – auch gesetzesfest gemacht werden.
Kernpunkt: Alle SPD-Mitglieder sollen die Chance haben, sich über die Kandidaten zu informieren und sich an der Wahl zu beteiligen.
So gab es zunächst am vergangenen Samstag eine parteiinterne Videokonferenz, zur Teilnahme eingeladen waren alle Göttinger SPDler. Bürgerbeteiligung, Broistedt und Wedrins sprachen dabei vorwiegend über Wirtschafts- und Umweltpolitik sowie die Themen Soziales und Schule.
Vom 22. Februar bis zum 5. März haben nun alle SPD-Mitglieder Gelegenheit, sich in einer Mitgliederbefragung per Briefwahl zu entscheiden, wen die SPD in das Rennen um den Oberbürgermeisterposten schickt. Am Samstag, 6. März, werden die Mitglieder und alle Göttinger wissen, wer für die SPD antritt, dann wird das Ergebnis unter juristischer Aufsicht ausgezählt und öffentlich gemacht. Für Insa Wiethaup jedenfalls ist schon jetzt klar: „Wer immer von den Beiden das Verfahren für sich entscheidet, die SPD bekommt eine starke Spitze für den Wahlkampf.“ Ziel sei es, an die erfolgreiche Arbeit des von der SPD gestellten Oberbürgermeisters Rolf-Georg Köhler anzuknüpfen. (Thomas Kopietz)