Tanztherapeut und Bewegungspädagoge
Online-Lachen mit Trainer aus Göttingen hilft gegen Lockdown-Blues
Lachen hilft! Das gilt auch in der Corona-Krise. Der Göttinger Therapeut Egbert Griebeling bietet Kurse an – auch online.
Göttingen – Mehrere Monate vorgegebene oder aus Selbstschutz eingegangene Corona-Einschränkungen haben bei vielen Menschen Spuren hinterlassen. Über längere Phasen der Zurückgezogenheit fühlen sich besonders Alleinlebende vereinsamt, antriebslos, bedrückt und besorgt. „Doch gerade Angst und Panik sind schlechte Helfer in der Not. Denn Ängste und Sorgen schwächen im erheblichen Maße unser Immunsystem, rauben uns Kraft und Energie“, sagt Egbert Griebeling. Der Göttinger ist Lachyoga-Master-Trainer und Bewegungspädagoge.
Lachen hingegen stärkt die körperlichen Abwehrkräfte. Das wissen nicht nur die heutigen Lach-Yogies. „Lachen und Lächeln sind Tor und Pforte durch die viel Gutes in den Menschen hinein huschen kann“ erkannte der Dichter Christian Morgenstern bereits vor mehr als hundert Jahren. „Lachen hilft in herausfordernden Zeiten, Stress und stressvolle Gedanken zu reduzieren, das Immunsystem nachweislich zu stärken und Glückshormone auszuschütten“ betont Griebeling. „und das alles auch, wenn es gar keinen Grund zum Lachen gibt.“
Griebeling – der von sich sagt, er sei ein Sommertyp, ein Sonnentyp – nimmt alle Hinweise sehr ernst, um Corona in seiner Verbreitung keine Chance zu geben. „Ich mag kein kaltes, graues Wetter und habe die Wintermonate früher meist in wärmeren Gegenden verbracht“, schildert der Lachtherapeut. Das geht nun nicht mehr. Ebenso wenig wie das Wetter, könne er Corona ändern. Dann zitiert er Karl Valentin, der gesagt habe „Ich freue mich wenn’s regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet’s auch.“ Ebenso führe Lachyoga nicht dazu, dass man diese Dinge, die man nicht mag, gut findet. „Aber man leidet nicht mehr so lange und so heftig“, versichert der Happiness-Trainer. Lachen und Lachyoga funktioniert in Gruppen besonders gut, ist ansteckend, macht viel Spaß und hilft den Menschen. Vor dem Februar 2020 gab Bewegungstherapeut Griebeling Kurse und Workshops in Kulturzentren, Schulen, Reha-Einrichtungen und Unternehmen.
Die Technik des Lachyoga wurde 1995 vom indischen Arzt Madan Kataria aus Mumbai entwickelt und verbreitet. Inzwischen gibt es weltweit mehrere Tausend Lachclubs, in denen sich Freunde der Klatsch-, Dehn- und Atem- und Lachübungen zusammenfinden. Jeden ersten Sonntag im Mai feiern sie seit den Weltlachtag. 2020 ist ein besonderes Jahr für die Lachyoga-Bewegung, versichert Griebeling, die das 25-jährige Bestehen feiert. Zu diesem Anlass lädt er zu wöchentlichen Online-Lachyoga-Treffen: Jeden Dienstag zwischen 11 und 11.30 Uhr bietet Egbert Griebeling einen kostenlosen Zoom-Lachclub an. Die Zugangsdaten dafür sind hier zu finden. So kann in der Gruppe – ohne direkten Körperkontakt – gemeinsam gelacht werden. „Wir sind körperlich auf Distanz bleiben aber emotional verbunden“, freut sich Griebeling. „Gerade erreichen wir mit Lachyoga mehr Menschen als je zuvor.“ (Kai Böhne)