Politologin Prof. Hanne-Margret Birckenbach erhält Göttinger Friedenspreis 2023

Prof. Hanne-Margret Birckenbach ist die Trägerin des Göttinger Friedenspreises 2023.
Göttingen – Die Politologin und Friedensforscherin Prof. Hanne-Margret Birckenbach bekam den mit 3.000 Euro dotierten Preis der Stiftung Dr. Roland Röhl nun vor mehr als 200 Gästen im Deutschen Theater in Göttingen verliehen.
„Hanne-Margret Birckenbach ist eine ausgesprochen würdige Preisträgerin, die in ihrer Person geradezu den Stiftungszweck verkörpert“, betonte Laudatorin Dr. Edelgard Bulmahn.
Göttinger Friedenspreis 2023 geht an Politologin und Friedensforscherin Prof. Hanne-Margret Birckenbach
„Ihre Arbeiten, Modelle und Theorien zum Thema Frieden werden aufgegriffen und zeigen Wirkung“, so die ehemalige Bundesbildungsministerin und Bundestags-Vizepräsidentin. Und genau das sei auch immer Birckenbachs Intention gewesen. „Es ging ihr bei ihren Forschungen nie nur um die theoretische Arbeit, sie wollte und will auch immer etwas bewegen“, sagte die Laudatorin.
„Mit dem Göttinger Friedenspreis sollen die grundlegenden wissenschaftlichen Arbeiten von Prof. Hanne-Margret Birckenbach gewürdigt werden zu Themen, die die Friedensforschung seit ihren Anfängen beschäftigen“, sagte der Stiftungsrat-Vorsitzende Hans-Jörg Röhl. Herausragend und in der Fachwelt breit aufgenommen seien insbesondere ihre fundierten Ausarbeitungen zu Friedenslogik als Prinzip politischen Handelns.

„Darüber hinaus kann sie ein beeindruckendes wissenschaftliches Lebenswerk vorweisen, unter anderem mit Beiträgen zu ziviler Konfliktbearbeitung, Methoden und Ansätzen der Friedensforschung sowie Friedensbildung in der Ostsee-Region mit Fokus auf die Region Kaliningrad“, so Röhl weiter.
Der Göttinger Friedenspreis
Der mit 3.000 Euro dotierte Göttinger Friedenspreis wird seit 1999 jährlich an Einzelpersonen oder Gruppen verliehen, die sich durch grundlegende wissenschaftliche Arbeit oder durch herausragenden praktischen Einsatz um den Frieden besonders verdient gemacht haben.
Stifter war der 1997 verstorbene Göttinger Wissenschaftsjournalist Dr. Roland Röhl. Der promovierte Chemiker befasste sich als Journalist vor allem mit Fragen der Sicherheitspolitik sowie der Konflikt- und Friedensforschung. Weitere Informationen und alle bisherigen Preisträger: goettinger-friedenspreis.de. (per)
„Preiswürdig ist insbesondere, dass sie mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit fundierte theoretische Begründungen für praktische Friedensarbeit gelegt hat.“ Damit habe sich Birckenbach „in besonderer Weise im Transfer von Ergebnissen der Friedensforschung in Friedenspraxis ausgezeichnet“.
Die Jury folge mit ihrer Entscheidung vornehmlich dem ersten Stiftungszweck des Göttinger Friedenspreises, der Auszeichnung für grundlegende wissenschaftliche Arbeiten in der Friedensforschung.
„Die Jury wurde aber auch dadurch motiviert, dass bei der Preisträgerin die Verbindung zum zweiten Stiftungszweck, der praktischen Friedensarbeit, in besonders hohem Maße ausgeprägt ist“, betonte Hans-Jörg Röhl, der als Mitbegründer der vor 25 Jahren ins Leben gerufenen Stiftung selbst von Kuratoriumsmitglied Prof.
Frieden ist kein immerwährender Zustand.
Götz Neuneck für sein unermüdliches Wirken geehrt wurde. „Der Göttinger Friedenspreis ist heute wichtiger denn je – leider“, sagte Göttingens Oberbürgermeisterin Petra Broistedt (SPD). Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zeige, dass Frieden alles andere als selbstverständlich ist.
„Frieden ist kein immerwährender Zustand“, betonte Broistedt. „Man muss immer daran arbeiten, damit er bleibt.“ Und genau dafür stehe das Lebenswerk von Hanne-Margret Birckenbach.
„Ich danke der Jury, dass sie einen Grund dafür gefunden hat, mir diesen großartigen Preis zuzusprechen und mich in die lange Reihe der Preisträger aufzunehmen“, sagte Prof. Hanne-Margret Birckenbach. Die 74-Jährige versprach, auch in Zukunft alles dafür zu tun, um diesem Preis weiterhin gerecht zu werden. (Per Schröter)