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Prozess am Landgericht Göttingen: 52-Jähriger soll Frau eingesperrt und malträtiert haben

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Von: Heidi Niemann

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Eingang zum Amtsgericht, Landgericht und Arbeitsgericht in Göttingen.
Am Landgericht Göttingen wird ein 52-Jähriger wegen Geiselnahme und Freiheitsberaubung angeklagt. © Bernd Schlegel

In Göttingen steht ein 52-jähriger Mann vor dem Landgericht. Ihm wird Geiselnahme und Freiheitsberaubung vorgeworfen.

Göttingen – Weil er eine Frau monatelang in seiner Wohnung eingesperrt und malträtiert haben soll, muss sich ab Ende Februar ein 52 Jahre alter Angeklagter vor dem Landgericht Göttingen verantworten.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem aus dem Kosovo stammenden Mann neben Geiselnahme und Freiheitsberaubung auch Vergewaltigung und gefährliche Körperverletzung vor. Bei dem mutmaßlichen Opfer soll es sich um eine 37-jährige Bekannte aus Serbien handeln.

Prozess am Landgericht Göttingen: 52-Jähriger soll Frau eingesperrt und misshandelt haben

Laut Anklage soll der 52-Jährige die Frau im Spätsommer 2020 zu sich nach Deutschland eingeladen haben. Nach ihrer Ankunft soll er sie mehr als drei Monate lang gegen ihren Willen in einem Wohnkomplex in der Groner Landstraße in Göttingen festgehalten haben.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft verfügte die 37-Jährige über keinerlei deutsche Sprachkenntnisse. Der Angeklagte habe ihr das Handy weggenommen und Kontakte zu anderen Personen untersagt, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit. Die Frau habe die Wohnung nur in seinem Beisein verlassen dürfen.

Prozess wegen Geiselnahme und Freiheitsberaubung beginnt Ende Februar am Göttinger Landgericht

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 52-Jährigen vor, die 37-Jährige wiederholt malträtiert und mit dem Tod bedroht zu haben, um sie gefügig zu machen. Zudem habe er sie gewürgt, um sexuelle Handlungen an ihr vollziehen zu können.

In einem Fall habe er sie mit Fäusten geprügelt und mit einem harten Gegenstand auf ihren Kopf geschlagen, sie haben eine stark blutende Wunde davongetragen.

Kurze Zeit später habe er ihr eine weitere stark blutende Verletzung zugefügt, indem er ihr mit einem Küchenmesser in die Schulter gestochen habe. Dieser Vorfall soll sich in der Wohnung seines Bruders zugetragen haben.

Prozess am Landgericht Göttingen: 52-jähriger Angeklagter drohte einer 37-Jährigen mehrmals mit dem Tod

Anfang Januar 2021 soll es dann zu einem regelrechten Exzess der Gewalt und Erniedrigung gekommen sein. Laut Anklage soll der 52-Jährige, der zu diesem Zeitpunkt stark alkoholisiert gewesen sein soll, die 37-Jährige erneut geschlagen, gewürgt und ihr damit gedroht haben, sie umzubringen.

Der Angeklagte soll sie dazu gezwungen haben, sich zu entkleiden und sie innerhalb einer Nacht mehrfach anal und vaginal vergewaltigt haben. Die Frau habe dabei starke Schmerzen erlitten und danach mehrere Tage lang nur flüssige Nahrung zu sich nehmen können.

Mutmaßliche Freiheitsberaubung: Wohnungsdurchsuchung beendete das Martyrium der 37-Jährigen

Die mutmaßliche Freiheitsberaubung soll ein Ende gefunden haben, als einige Tage später Polizeibeamte zu einer Wohnungsdurchsuchung anrückten.

Sollten sich die Anklagevorwürfe in dem ab Ende Februar geplanten Prozess bestätigen, droht dem 52-Jährigen eine mehrjährige Haftstrafe. Geiselnahme wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.  (pid)

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