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Prozess um Uni-Professor: Angeklagter relativiert Vorfälle

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Von: Heidi Niemann

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Das Landgericht Göttingen
Das Landgericht Göttingen © Archiv

Der angeklagte Professor der Universität Göttingen äußert sich nun selbst zu den Vorwürfen wegen zahlreicher körperlicher und sexueller Übergriffe.

Göttingen – Der 58-Jährige räumte ein, dass sein Verhalten durch eine starke Entgrenzung geprägt gewesen sei, stritt aber jegliche sexuelle Motivation ab. Alles, was er getan habe, sei „zu keiner Zeit sexuell motiviert“ gewesen, sagte er.

Laut Anklage soll der frühere Institutsleiter zwischen Juli 2014 und April 2017 in seinem Büro gegenüber mehreren Frauen sexuell übergriffig geworden sein und diese teilweise auch geschlagen haben. Der Angeklagte stellte seine Übergriffigkeit als hilfreich und notwendig dar, weil das Abtasten einen beruhigenden Effekt auf die Doktorandin gehabt habe: „Man konnte sonst mit dieser Dame wissenschaftlich nicht arbeiten“, sagte er.

Schläge als unterstützende Maßnahme

Nach Angaben der Doktorandin verliefen die Besprechungstermine allerdings in anderer Reihenfolge: Zuerst hätten sie über ihre wissenschaftliche Arbeit gesprochen, erst danach habe er die vermeintlichen „Untersuchungen“ vorgenommen.

Auch seine Schläge gegenüber einer Doktorandin aus Asien stellte der Angeklagte als eine Art unterstützende Maßnahme dar. Anschließend sei immer eine „eklatante Leistungssteigerung“ zu verzeichnen gewesen, „das war toll“. Heute wisse er: „Selbst mit dem Erfolg war es falsch.“ Auch diese Doktorandin hatte das, was ihr widerfahren war, deutlich anders geschildert. Der Prozess wird fortgesetzt. (Heidi Niemann)

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