Vielfalt statt Hass: Regenbogenflaggen vor dem Neuen Rathaus in Göttingen

Vor dem Neuen Rathaus in Göttingen wehen Regenbogenflaggen. Die Stadt setzt damit ein Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität.
Göttingen – Beim „Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter*-, Trans* und Asexuellen-Feindlichkeit“ in Göttingen meldeten sich eine Vielzahl von Gruppen vor dem Neuen Rathaus in Göttingen zu Wort.
Dort hisste Bürgermeister Jutta Steinke eine von vier Regenbogenflaggen, Sie ist seit den 1970er-Jahren das Symbol der „lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* und queeren“ („LSBTIQ*“) Bewegung. Die Stadt Göttingen setzt mit dem Hissen der Flagge ein Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität.
Stadt unterzeichnete Charta der Vielfalt
Über den Aktionstag hinaus beschäftigt sich die Stadt mit dem Thema. Ein Beispiel: Schon in 2016 hat die Stadt die Charta der Vielfalt unterzeichnet. Damit hat sie nicht nur ein Zeichen nach außen gesendet, sondern die konkrete Absicht erklärt, der Vielfalt auf all ihren Ebenen – sei es Lebensalter, Geschlechtsidentität, sexuelle Orientierung, Behinderung, ethnische Zugehörigkeit und Herkunft oder Religion und Weltanschauung – mit Offenheit und Wertschätzung zu begegnen.
Plakatausstellung zu Thema „Queere Lebenssituationen“
In Göttingen entstand außerdem die Plakatausstellung „Queere Lebenssituationen“, die ab sofort bei der Beschäftigungsförderung Göttingen, Levinstraße 1a, zu sehen ist.
Folgende Organisationen, Initiativen und Gruppen aus Göttingen meldeten sich unter anderem bei dem Aktionstag zu Wort:
- Aspecs Göttingen: Aspec-Feindlichkeit, also die „Diskriminierung von asexuellen und aromantischen Menschen“, ist nach wie vor ein großes Problem. „Unsere Beziehungen und Lebensformen sehen einfach anders aus und das wird gesellschaftlich bestenfalls belächelt, schlechtestenfalls werden wir dafür angefeindet oder finanziell und rechtlich schlechter gestellt“, sagte eine Betroffene. Aspecs Göttingen kann über die E-Mail-Adresse aspecs@queeres-goettingen.de kontaktiert werden. Weitere Infos gibt es hier.
- BiPlus Göttingen: Diese Initiative hat sich als einzige queer-migrantische Gruppe der Stadt Göttingen die mehrdimensionale Vielfalt auf die Flagge geschrieben. Sie macht sich nicht nur für die Interessen der weit über hetero- und homosexuell hinausgehenden sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt stark, sondern auch ganz bewusst und stolz für die in Göttingen vorhandene internationale und interkulturelle queere Community. Diese Gruppe ist über die E-Mail-Adresse bigoettingen@gmail.com zu erreichen. Weitere Infos gibt es hier.
- Göttinger Aidshilfe: Die Göttinger Aidshilfe engagiert sich haupt- und ehrenamtlich mit Beratungs-, Präventions- und Testangeboten für sexuelle Gesundheit und für die Stärkung der Gesundheitschancen aller Menschen. Die Aidshilfe kann unter der E-Mail-Adresse info@goettingen.aidshilfe.de kontaktiert werden. Weitere Infos gibt es hier.
- Queeres Zentrum Göttingen: Das Queere Zentrum Göttingen (QZG) bietet und fördert Vernetzungs-, Selbsthilfe-, Beratungs- und Bildungsangebote. Der Verein versteht sich als Interessenvertretung für queere Jugendliche, Erwachsene und Familien und ihre Bedarfe für eine selbstbestimmte Lebensführung. Das Zentrum ist per E-Mail unter info@queeres-zentrum-goettingen.de erreichbar. Weitere Infos gibt es hier.
- SCHLAU Göttingen: „Was machen, wenn man Angst hat, sich zu outen?“ Das ist eine der zentralen Fragen, die den Teamern des Bildungs- und Aufklärungsprojekts, das Workshops für Schulklassen, Lehrkräfte und anderes Fachpersonal organisiert, bei anonymen Fragerunden häufig von Schülerinnen und Schülern gestellt werden. Kontakt per E-Mail ist unter info@schlau-goettingen.de möglich. Weitere Infos gibt es hier. (Bernd Schlegel)