SPD-Delegierte wählten Ersten Kreisrat
Riethig will Reuter als Göttinger Landrat beerben
Wenn bei den Kommunalwahlen im September im Landkreis Göttingen ein neuer Landrat gesucht wird, geht Marcel Riethig als Kandidat für die SPD ins Rennen.
Göttingen - Per Briefwahl votierten am Wochenende 107 Delegierte - und damit 90,69 Prozent der Stimmberechtigten - für den 38-Jährigen. Als Erster Kreisrat und Dezernent für Jugend, Bildung, Arbeit, Soziales und Kultur arbeitet Marcel Riethig seit sieben Jahren eng mit dem amtierenden Landrat Bernhard Reuter (ebenfalls SPD) zusammen, der aus Altersgründen nicht zur Wiederwahl antritt.
„Marcel hat die besten Voraussetzungen, ein guter Landrat zu werden“, betonte Reuter während der Aufstellungskonferenz des SPD-Unterbezirks vor einer Woche, die wegen Corona online stattfand. Als Erster Kreisrat habe Riethig „viel geleistet“ und sei an schweren Aufgaben gewachsen. „Er hat Hartnäckigkeit bewiesen und gezeigt, wie man Mitarbeiter motivieren kann“, lobte der noch amtierende Landrat. „Marcel steht für gute Verwaltung und hat in Zeiten von Corona gezeigt, dass er auch Krise kann.“
Riethig selbst, der bereits vor rund einem halben Jahr seinen Hut als potenzieller Landratskandidat in den Ring geworfen hatte (wir berichteten) und der nun ohne Gegenkandidaten in die Aufstellungskonferenz der Sozialdemokraten gegangen war, zeigte sich am Samstag hocherfreut über das klare Votum der Delegierten. „Ich will einen Landkreis mitgestalten, den wir unseren Kindern und Enkeln guten Gewissens hinterlassen können,“ nannte er einen der Hauptgründe für seine Kandidatur.
„Als Kreisrat habe er in den vergangenen Jahren genau gelernt, wie eine Verwaltung funktioniert“, hatte Riethig in einem Interview im August betont. Er sei in der Lage, Entscheidungen zu treffen und wisse, wo er sich die dafür nötigen Informationen holen muss. Sein für einen Landratskandidaten junges Alter spiele dabei aus seiner Sicht keine Rolle. „Wichtig ist vielmehr die Fähigkeit, sowohl die Verantwortung zu erkennen, die man trägt, als auch die Zusammenhänge und dann nicht nur nach nackten Zahlen und Daten zu entscheiden.“
„Der Job als Landrat wäre für mich nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung“, leitete Marcel Riethig vor einer Woche seine Bewerbungsrede bei der Aufstellungskonferenz ein. Im Falle seiner Wahl wolle er seinen Fokus unter anderem auf die Jüngsten richten. „Kinder müssen die besten Chancen haben und junge Menschen müssen beruflich den Weg finden können, der zu ihnen passt“, sagte er. „Ich möchte dazu beitragen einen Landkreis zu schaffen, der zum Bleiben einlädt“, so Riethig weiter. Dazu zähle neben flexiblem Nahverkehr auch der Ausbau von Radwegen, eine gute Kinderbetreuung sowie eine bessere Vernetzung der Kultur- und Kreativszene.
Ein weiter Schwerpunkten seiner Arbeit soll die Stärkung des ländlichen Raums werden. „Zuerst würde ich als Landrat jedoch die Neuaufstellung der Baubehörde des Landkreises organisieren und dies im Falle meiner Wahl zur Chefsache machen“, betonte Riethig. Das allerdings werde „keine ganz einfache Aufgabe“. Per Schröter