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Sperren stoppen Schleichverkehr in Göttinger Innenstadt

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Von: Bernd Schlegel

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Die Diagonalsperre im Masch-Straßen-Quartier in der Göttinger Innenstadt: Damit wurde der Schleichverkehr in diesem Viertel wirksam bekämpft. Jetzt soll die Sperre dauerhaft bestehen bleiben. Ähnliche Lösungen soll es auch an anderen Stellen geben.
Die Diagonalsperre im Masch-Straßen-Quartier in der Göttinger Innenstadt: Damit wurde der Schleichverkehr in diesem Viertel wirksam bekämpft. Jetzt soll die Sperre dauerhaft bestehen bleiben. Ähnliche Lösungen soll es auch an anderen Stellen geben. © Bernd Schlegel

Durch Sperren soll zukünftig der Schleichverkehr im Masch-Straßen-Quartier in Göttingen verhindert werden. Ein Modellversuch ist erfolgreich verlaufen.

Göttingen – Ein echtes Ärgernis für Anwohner wie Besucher gleichermaßen sind die Schleichverkehre in der Göttinger Innenstadt. Dagegen will die Stadt im Bereich des Masch-Straßen-Quartiers mit Diagonalsperren vorgehen. Dazu gab es einen erfolgreichen Verkehrsversuch in der Oberen Masch.

Der Bauausschuss hat einstimmig beschlossen, diese Sperren beim Umbau der Oberen- und der Unteren-Masch-Straße sowie der Goethe-Allee und der angrenzenden Bereiche vorzusehen.

Diagonalsperren sind erfolgreich

Der Versuch ergab, dass der Schleichverkehr durch die Diagonalsperren erfolgreich bekämpft werden konnte. Das wurde bereits bei einer Informationsveranstaltung im Februar deutlich. Mehr als zwei Drittel der Rückmeldungen waren positiv, so die Stadtverwaltung.

Die Gutachter berichteten von 55 Prozent weniger Verkehr in der Oberen- und der Unteren-Masch-Straße. Die Anwohner waren vor der Aufstellung der Sperre insbesondere nachts durch laufende Motoren, Musik und das Schlagen der Autotüren gestört worden. Außerdem waren zahlreiche Autofahrer zu schnell im Quartier unterwegs.

Probleme bei Begegnungen von Fahrzeugen

Und: Es gab Probleme, wenn sich Fahrzeuge begegneten. Weiterhin wurde ein Unsicherheitsgefühl bei Fußgängern und Radfahrern gegeben.

Positive Effekte im Bereich der Oberen- und der Unteren-Masch-Straße waren die Verkehrsberuhigung, die höhere Sicherheit für Radfahrer sowie die Verminderung von Lärm und Abgasen. Weiterhin wird der Bereich der Sperre gut als Möglichkeit zum Überqueren des Straßenzuges angenommen.

Mehrere Vorteile durch Sperren

Drei weitere Vorteile: Die Diagonalsperre bietet Sitzmöglichkeiten für Passanten. Bügel zum Anschließen von Fahrrädern und kann außerdem ansprechend bepflanzt werden. Positive Rückmeldungen zu dem Projekt gab es außerdem von der Ordnungsbehörde der Stadtverwaltung, der Polizei und von den Göttinger Entsorgungsbetrieben (GEB), die zwei Touren ihrer Müllfahrzeuge einfach umgelegt haben.

Die zuvor befürchtete Verkehrszunahme in den angrenzenden Straßen lag bei etwa 15 Prozent und wird als vertretbar eingeschätzt. Deshalb kam von den Gutachtern vom Büro PGT aus Hannover die klare Empfehlung für die Diagonalsperren als dauerhafte Lösung.

Begleitung des Projekts durch Experten

Die Experten aus der Landeshauptstadt hatten das Projekt begleitet und im Mai (vor der Errichtung der Sperre im Juni) sowie im September Verkehrszählungen vorgenommen. Aufgrund dieser Zählungen konnten die Effekte genau benannt und eingeschätzt werden.

Kritik, die auch während der Informationsveranstaltung geäußert wurde, bezog sich vor allem auf notwendige Umwege, um bestimmte Ziele in der Goethe-Allee, in der Neustadt beziehungsweise der Geiststraße zu erreichen.

Gewinn an Lebensqualität

„Diese Umwege werden im Vergleich zum Gewinn an Lebensqualität für die etwa 500 Bewohnerinnen und Bewohner im Masch-Straßen-Quartier als vertretbar gesehen“, heißt es dazu abschließend von der Göttinger Stadtverwaltung. (Bernd Schlegel)

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