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Stadthallen-Sanierung in Göttingen wird nochmal deutlich teurer

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Von: Bernd Schlegel

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Die Stadthalle Göttingen am Albaniplatz aus der Luft: Am Eröffnungstermin Anfang 2024 soll sich laut Stadtverwaltung nichts ändern. Allerdings werden die Kosten für das Sanierungsprojekt nochmals um zwei Millionen Euro auf voraussichtlich 43,5 Millionen Euro steigen. Rechts unten ist die Albanikirche zu sehen.
Die Stadthalle Göttingen am Albaniplatz aus der Luft: Am Eröffnungstermin Anfang 2024 soll sich laut Stadtverwaltung nichts ändern. Allerdings werden die Kosten für das Sanierungsprojekt nochmals um zwei Millionen Euro auf voraussichtlich 43,5 Millionen Euro steigen. Rechts unten ist die Albanikirche zu sehen. © Stefan Rampfel

Die Sanierung der Stadthalle Göttingen wird ein weiteres Mal teurer: Das Projekt wird nun voraussichtlich 43,5 Millionen Euro kosten.

Göttingen – Die Preissteigerungen im Baugewerbe schlagen nun doch auf die Kosten für die Sanierung der Stadthalle Göttingen durch. Das Projekt verteuert sich voraussichtlich um weitere zwei Millionen Euro auf nun 43,5 Prozent. Das berichtet die Stadtverwaltung.

Die Kosten für die Grundsanierung der Stadthalle, die sich zudem extrem verzögert hat, sind nach und nach explodiert: 19,5 Millionen Euro sollte das Fitmachen der Halle, die im Volksmund „Kachelofen“ heißt, laut Plan aus 2017 kosten. 41,5 Millionen Euro war der Stand Ende 2022.

Stadthallen-Sanierung in Göttingen wird nochmal deutlich teurer

Nun gab es eine neue Risikobewertung bei den Sanierungskosten. „Derzeit geht die Stadt davon aus, dass sich die Baupreissteigerungen in den nächsten Jahren auf einem vergleichbaren hohen Niveau stabilisieren werden. Grundsätzlich ist daher zu erwarten, dass sich zukünftige Bauprojekte erheblich´verteuern werden“, heißt es aus dem Neuen Rathaus. Der Bund der Steuerzahler Niedersachsen/Bremen hatte die Kostenexplosion bereits in seinem Schwarzbuch 2021 angeprangert.

Die aktuelle Erhöhung bei den Baukosten sei auch auf die allgemeine Entwicklung der Teuerungsrate und gestiegene Energiekosten zurückzuführen, berichtet die Stadtverwaltung weiter.

Die Kosten für die Innenausstattung, beispielsweise die Küche, werden von der städtischen Tochter GWG, der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen mbH, getragen. Die GWG übernimmt nach Abschluss der Sanierung auch den laufenden Betrieb der Stadthalle.

Unterhalb der allgemeinen Steigerungsrate

„Der Vergleich mit der bundesweiten Entwicklung zeigt, dass die Mehrkosten bei der Stadthalle kein Göttinger Phänomen sind, wir aber noch unterhalb der allgemeinen Steigerungsrate liegen“, unterstreicht Stadtbaurat Frithjof Look. Nicht nur Verbraucher und die Privatwirtschaft hätten mit den Auswirkungen immer höherer Preise zu kämpfen, auch die öffentliche Hand werde davon nicht verschont, so Look.

Der Vergleich mit der bundesweiten Entwicklung zeigt, dass die Mehrkosten bei der Stadthalle kein Göttinger Phänomen sind, wir aber noch unterhalb der allgemeinen Steigerungsrate liegen.

Göttingens Stadtbaurat Frithjof Look

Aber auch die Angebotslage habe sich stark verknappt, berichtet Look. Habe man vor wenigen Jahren auf Ausschreibungen noch mehrere Angebote erhalten, so sei man inzwischen froh, wenn sich überhaupt Firmen meldeten und für die öffentliche Hand arbeiten wollten.

Look: „Auch das treibt die Preise. Und zudem fehlen den Handwerksfirmen auch oft die geeigneten Fachkräfte.“ Auf das geplante Soft Opening im vierten Quartal 2023 und den Eröffnungstermin im Januar 2024 habe die aktuelle Entwicklung aber keine Auswirkung, sagt Look: „Die Termine sind fix.“

Unterstützung vom Bund

Weiterhin freut sich die Stadtverwaltung, dass sie bei einem Teilprojekt der Sanierung Unterstützung vom Bund erhält. Für die gut eine Million Euro teure Erneuerung der Raumlufttechnik bekmmt die Stadt knapp 270 000 Euro Zuschuss.

Die neuen raumlufttechnischen Anlagen sparen durch das Heizen und Kühlen über Deckenflächenelemente Energie, sie arbeiten ressourceneffizient und sollen für deutlich mehr Behaglichkeit beim Besuch der Stadthalle sorgen. Ziel ist es, den Energieverbrauch und die Betriebskosten deutlich zu senken.

Die neue Anlage wird auch weniger zu hören sein – vor allem bei leisen Partien in klassischen Konzerten oder bei Lesungen und Reden ist das ein großer Vorteil. Die neue Technik wird auch dafür sorgen, dass es im Saal nicht mehr zieht, weil die Raumluft mit geringerer Geschwindigkeit bewegt wird. (Bernd Schlegel)

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