Zeugen sammeln Bargeld auf
Explosionen in Göttingen schrecken Anwohner auf: Täter flüchten
In der Nacht zu Donnerstag sprengen Unbekannte einen Geldautomaten in Göttingen. Die Polizei fahndet nach den Tätern.
- In der Nacht zum Donnerstag (11.03.2021) wurde in der Südstadt in Göttingen (Niedersachsen) ein Geldautomat gesprengt.
- Zahlreiche Anwohner wurden von der Explosion aufgeschreckt.
- Die Polizei fahndet derweil nach den Tätern.
+++ 12.57 Uhr: Gleich nach der Explosion setzte sich Anwohner Marcus Grna (47) in sein Auto und fuhr zum Tatort. Dort traf der Geismarer praktisch gleichzeitig mit der Polizei ein. Grna meldete sich am Donnerstag bei der Redaktion
Er sammelte gemeinsam mit den Beamten und einem weiteren Anwohner mehrere zehntausend Euro auf, die in blauen Mülltüten packten. Der Göttinger vermutet, dass bei der Tat kein Gas eingesetzt wurde. „Es roch nach Schwarzpulver“, berichtet er. „Ich habe vor Ort keine Gasflasche gesehen.“ Die Polizei sprach unterdessen von einer unbekannten Substanz, die bei dem Vorfall verwendet wurde. Kurz nach den beiden Explosionen hörte er ein Auto, das mit hohem Tempo auf der Bundesstraße in Richtung Friedland davonfuhr.
Geldautomat in Göttingen gesprengt: Vermutlich zwei Männer beteiligt
+++ 11.55 Uhr: Vermutlich waren an der Tat zwei Männer beteiligt. Das sagte eine Polizeisprecherin am Vormittag. Unmittelbar nach der Tat flüchteten zwei dunkel gekleidete Männer in Richtung Benzstraße. Dort sollen sie in ein dunkles Auto gestiegen sein, das dort wartete. Anschließend fuhr der Wagen mit hohem Tempo auf der Bundesstraße 27 stadtauswärts davon. Eine sofort eingeleitete Fahndung blieb ergebnislos.
Die Polizei bestätigt unterdessen, dass es durch die Explosion zwei laute Knallgeräusche gab. Ob und wie viel Geld die Täter erbeuteten, dazu machten Polizei und Kreditinstitut keine Angaben. Üblicherweise passen in einen Geldautomaten vier Kassetten mit Geldscheinen. Auch zur Höhe des Sachschadens gab es noch keine Informationen.
Explosion in Göttingen: Unbekannte sprengten Geldautomat - Polizei fahndet
Erstmeldung vom Donnerstag, 11.03.2021, 9.04 Uhr: Göttingen – Das kleine Gebäude auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums am südlichen Ortsausgang wurde dabei komplett zerstört.
Gegen 1.15 Uhr hatten Anwohner in der gesamten Südstadt und in Geismar zwei laute Explosionen gehört. Scheiben vibrierten auch in einer Entfernung von einem Kilometer. Am Morgen waren Beamte der Polizei Göttingen vor Ort und sicherten die Spuren kriminaltechnisch. Auch Mitarbeiter des Geldinstituts waren an der Einsatzstelle.
Die Trümmerteile lagen weit verstreut um den Geldautomaten auf dem Parkplatz. Vermutlich haben die Täter durch das Einleiten von Gas die heftige Explosion herbeigeführt. Die etwa 40 Kilogramm schwere Tresortür lag rund 30 Meter entfernt auf der anderen Seite der Reinhäuser Landstraße.
Göttingen: Starke Explosion verschreckt Anwohner - Polizei sucht Täter
Peter Dieckmann wohnt in der anderthalb Kilometer entfernten Riemannstraße. Er wollte gerade ins Bett gehen, als er die beiden Explosionen hörte. Als er am Morgen zum Einkaufen kam, konnte er sich erklären, woher die lauten Geräusche kamen. So ein freistehender Geldautomat lade förmlich dazu ein, gesprengt zu werden, sagte der 72-Jährige, als er die Folgen der nächtlichen Tat sah. Eine Großfahndung nach den flüchtigen Tätern verlief in der Nacht zunächst ergebnislos.
Erst vor knapp fünf Wochen war ein ebenfalls frei stehender Geldautomat in Bovenden (Landkreis Göttingen) gesprengt worden. Auch dort wurden bei der Explosion der Automat und das ihn umgebende Gebäude stark beschädigt. Damals erbeuteten die Täter vermutlich mehrere Kassetten mit Bargeld.
Täter sprengen Geldautomat in Göttingen




Immer wieder sind in Südniedersachsen Täter unterwegs, um Geldautomaten zu sprengen. Über die gute Autobahnanbindung können sie schnell die Region verlassen. (Stefan Rampfel und Bernd Schlegel)