Thema des Jahres
Göttinger Besetzer wollen Ex-Gewerkschaftshaus kaufen
Göttingen. Aus Besetzern werden nun Besitzer: Ein Ex-Gewerkschaftshaus in Göttingen entwickelt sich zu einem besonderen Wohnprojekt.
Hausbesetzungen haben auch in Göttingen Tradition: Im November 2015 begann die Besetzung des ehemaligen Gewerkschaftshauses Obere Masch 10 direkt neben dem Synagogen-Mahnmal. Und im Januar 2016 gab es einen „Neujahrsempfang“ im fortan nur noch „OM10“ genannten Haus.
Ziel der Besetzer und Unterstützer, die aus verschiedenen Initiativen kommen, war und ist es, den Wohnraum zu erhalten und selbstverwaltete Wohnungen für Flüchtlinge und Wohnungssuchende zu schaffen. Mit diesem Ziel gehen sie auch ins Jahr 2017. Denn: Trotz Ankündigungen, das im Eigentum der Vermögensverwaltungs- und Treuhandgesellschaft (VTG) des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) befindliche Haus räumen zu lassen, ist es weiter besetzt und genutzt - auch für Betreuungsangebote.
Kreditgeber gesucht
Noch sucht die OM10-Initiative Unterstützer, Geld- und Kreditgeber, um das Haus zu kaufen. Die Besetzung könnte nach vielen Gesprächen und Diskussionen sowie starker Öffentlichkeitsarbeit zum Ziel führen, bezahlbaren Raum zu schaffen. Bis zu 20 Wohnungen könnten entstehen. Und das wäre - neben oft bejubelten Neubauten in der Stadt - eine prima Leistung und das Ergebnis einer konstruktiven Hausbesetzung.