Tierische Helfer bei der Polizei - Peter Mlodoch über die Woche in Hannover
Hannover/Göttingen. Sie gelten als Sympathieträger und Abschreckungsinstrument zugleich: die Reiterstaffeln der niedersächsischen Polizei.
32 Tiere sind aktuell in Hannover stationiert, sie sorgen mit 35 speziell trainierten Beamten und vor allem Beamtinnen insbesondere bei Demonstrationen und Risiko-Fußballspielen wie jüngst Werder Bremen gegen den Hamburger SV für Ordnung und Respekt.
Jetzt gibt es Grund zum Feiern: Die berittene Polizei in Hannover begeht ihr bereits 200-jähriges Bestehen. Dazu gibt es am Sonntag nicht nur einen offiziellen Festakt mit Oberbürgermeister und Landtagsabgeordneten, sondern auch einen Tag der offenen Tür mit Vorführungen und einem umfangreichen Kinderprogramm. Die dabei erzielten Erlöse gehen laut Polizeipräsident Volker Kluwe an den Verein „Glücksmomente“, der pferdegestützte Therapie und Pädagogik anbietet. Wie passend.
Landespolizeipräsident Uwe Binias und Göttingens Polizeipräsident Uwe Lührig pfiffen auf das Vermummungsverbot. Die beiden Ober-Ordnungshüter zogen sich erst eine Sturmhaube über ihr Haupt, dann setzten sie auch noch einen Helm auf. Sinn der Aktion war allerdings kein Rollenwechsel mit gewaltbereiten Demonstranten, sondern Bedingung für ein kleines Vergnügen. Der ADAC hatte zwischen Marktkirche und Altem Rathaus in Hannover einen Parcours für Elektro-Karts abgesteckt. Wer die kleinen Batterie-getriebenen Flitzer ausprobieren wollte, musste vorher nicht nur einen Haftungsausschluss unterschreiben, sondern auch einen entsprechenden Kopfschutz anlegen. Und selbst für die Polizisten gab es keine Ausnahme. Ihren Spaß hatten die beiden trotzdem.
Der Landeschef der Grünen Jugend Niedersachsen, Marcel Duda, muss sich in diesen Tagen zweifelhafte Fragen gefallen lassen. Ob er denn mit dem neuen polnischen Präsidenten Andrzej Duda zu tun habe, will so mancher von dem 23-jährigen Politikstudenten wissen. Der wehrt angesichts der rechtpopulistischen Äußerungen seines Namensvetters empört ab: „Ich distanziere mich hiermit ausdrücklich.“ Vorsorglich hat Marcel Duda dies auch gleich via Sozialnetzwerk Facebook kundgetan. Auch wenn seine eigenen Vorfahren aus Oberschlesien stammten, sei er mit Andrzej Duda weder verwandt noch verschwägert.
Doch kein Parteiwechsel
Hat Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok etwa seine SPD verlassen? Für ein Benefiz-Turnier des Lionclubs will das Stadtoberhaupt am Sonntag seine Fußballschuhe schnüren und gemeinsam mit dem evangelischen Landesbischof Ralf Meister in einem (von insgesamt 20) Teams auflaufen.
Dieses nennt sich laut Auskunft der Ausrichter „Wir für Hannover“ – genauso wie eine – sehr konservative – Wählergemeinschaft in der Landeshauptstadt. Von einem Parteiwechsel Schostoks könne aber keine Rede sein, hieß es schnell. Zur Entschuldigung der Namensgleichheit: Kommunalpolitisch spielt „Wir für Hannover“ seit einigen Jahren gegen den Abstieg in die Bedeutungslosigkeit.
Von Peter Mlodoch