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Über 250 Sturmeinsätze im Landkreis Göttingen: „Friederike“ hält Helfer auf Trab

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Von: Andreas Arens

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Aufräumarbeiten am Morgen danach: Wie hier in Reinhausen mussten heute noch viele Straßen von umgekippten Bäumen befreit werden. © Arens

Aktualisiert um 14 Uhr - Göttingen. Orkantief „Friederike“ hat Stadt und Ladkreis Göttingen ganz schön mitgenommen. Die Auswirkungen sind auch noch heute auf den Straßen zu spüren. Eine Bilanz des gestrigen Tages.

Die A 7 zwischen Hedemünden und Kassel ist wegen Aufräumarbeiten voraussichtlich noch bis heute Mittag gesperrt. „Das große Problem ist dort, dass eine zweistellige Zahl an Bäumen entwurzelt ist und teilweise in anderen Bäumen hängen. Die müssen aus Sicherheitsgründen erst entfernt werden“, sagte Udo Othmar von der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Bad Gandersheim. 

Die Sperrung führt auch auf den Nebenstrecken zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Gestern musste der Heidkopf bei Friedland vorübergehend gesperrt werden. Bis heute morgen waren auch etliche Bundesstraßen vollgesperrt. Diese Wege sind zum größten Teil mittlerweile aber wieder befahrbar. Heute morgen sorgte starker Schneefall und Aufräumarbeiten aber weiterhin zu langen Staus auf den Straßen rund um Göttingen  insbesondere auf den Pendlerrouten.

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Autofahrer brauchten auch heute noch Geduld: Starker Schneefall und Aufräumarbeiten behinderten den Berufsverkehr rund um Göttingen wie hier an der Reinhäuser Landstraße. © Arens

Wie schwierig es gestern Abend war, in der Region hin und her zu kommen, können Sie auch in einem Erfahrungsbericht unseres Volontärs Max Morrioson lesen. 

Auswirkungen hatte Friederike auch auf die Stromversorgung. Durch die orkanartigen Böen kam es zu mehreren Kurzschlüssen und teilweise auch zu Versorgungsunterbrechungen. Betroffen von den Stromausfällen waren insbesondere die Regionen südlich von Göttingen. Die genauen Ursachen für die einzelnen Versorgungsausfälle konnten aufgrund der durch den Orkan vorherrschenden Gefahrenlage noch nicht vollständig analysiert werden. Durch Umschaltungen im Mittelspannungsnetz werden die Netzkunden mittlerweile aber wieder versorgt.

Schwerstarbeit hatte die Feuerwehr zu verrichten: 79 Sturmeinsätze gab es gestern zwischen 12 und 21.30 Uhr allein im Göttinger Stadtgebiet, wie Frank Gloth, Pressesprecher der Göttinger Berufsfeuerwehr mitteilte. „Dazu kam noch das Basisgeschäft“, so Gloth. „Insgesamt waren es 84 Einsätze. Das ist schon eine Hausnummer.“

In der neuen Kommunalen Leitstelle an der Breslauer Straße gingen zwischen 12 und 21.30 Uhr aus dem gesamten Landkreis Zeitraum rund 1200 Anrufe ein. Zu 254 Sturmeinsätzen rückten die Feuerwehren im Landkreis aus. „Das sind beeindruckende Zahlen. Aber wir haben es hingekriegt und keine Verletzten zu beklagen“, bilanzierte Gloth.

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Der ASB im Einsatz. © privat

Am Göttinger Hauptbahnhof organisierte die Feuerwehr zudem die Betreuung der festsitzenden Zugreisenden. Mit warmem Eintopf und Getränken sowie Decken versorgten die freiwilligen Helfer des Arbeiter-Samariter-Bundes daraufhin die fast 1000 Wartenden. Über 300 Portionen verließen den mit einer Küche ausgestatteten Gerätewagen. Kaffee und Tee wurde stetig nachgekocht.

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Das THW im Einsatz. © privat

Und auch das Technische Hilfswerk hatte gestern ordentlich zu tun. Auf Anforderung der Autobahnmeisterei Göttingen entfernten die THW-Ortsverbände Göttingen und Hann. Münden umgestürzte Bäume von der A 7 bei Lutterberg. Vom THW-Ortsverband Gieboldehausen wurde ein Notstromaggregat nach Hann. Münden gebracht. Insgesamt waren 55 Helfer im Landkreis im Einsatz.

Die Aufräumarbeiten in Stadt und Landkreis gehen sind noch längst nicht abgeschlossen. Auch abseits der Verkehrswege hat Friederike einiges an Chaos verursacht. Die Überprüfung aller Objekte könne sich bis Anfang kommender Woche ziehen, teilte die Stadt Göttingen mit.

Weitere Informationen zu den Folgen für die gesamte Region sammeln wir hier.

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