Plakat-Aktion für Diebstahlschutz: Über zwei Millionen Euro Schaden durch Fahrrad-Klau

Die Polizei Göttingen macht jetzt mit Plakaten auf den Diebstahlschutz bei Fahrrädern aufmerksam.
Göttingen – Es gibt wohl wenige Gegenstände, die so gerne geklaut werden wie Fahrräder. Das ist nicht verwunderlich – denn gerade durch die zunehmende Nutzung von E-Bikes wird das immer lukrativer. Deswegen hat die Polizeiinspektion Göttingen eine neue Aktion initiiert: Mit QR-Codes ausgestattete Aufsteller sollen Radfahrer darüber informieren, wie sie ihr Fahrzeug am besten schützen.
Notwendig macht das Projekt nicht zuletzt ein deutlicher Anstieg beim Fahrradklau. „Im vergangenen Jahr ist ein Schaden von 2,64 Millionen Euro entstanden“, sagt Kriminalkommissar Okan Yayla, der Initiator der Kampagne. Ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2021: Der Schaden betrug in dem Jahr 766.000 Euro.
Fahrrad-Diebstahl in Göttingen: 2022 entstand ein Schaden von zwei Millionen Euro
„Beim Fahrraddiebstahl kann man mit wenig Arbeit viel Geld verdienen“, sagt auch Marko Otte, Beauftragter für Kriminalprävention. Die Räder kosten mittlerweile nämlich bis zu 8.000 Euro. Das Problem: Mit einer Akku-Flex lassen sich in nur wenigen Sekunden Schlösser knacken. Leichtes Spiel also für die Organisierte Kriminalität.
Umso wichtiger sei es, dem vorzubeugen. Etwa, in dem Irrtümer aufgeklärt werden. Zum Beispiel, dass an belebten öffentlichen Plätzen, wie dem Bahnhof, der Universität und dem Kino, kein Diebstahl passiert. Falsch gedacht, denn „gerade das sind Hotspots“.
Deswegen kooperiere die Polizei unter anderem mit dem Badeparadies Eiswiese. Im Eingangsbereich des Schwimmbads wird das Plakat samt QR-Code zukünftig zu finden sein. Weitere Stationen sollen folgen.
Polizei Göttingen empfiehlt Fahrradversicherung und GPS-Tracker
Außerdem ist der Abstellplatz für Fahrräder seit dieser Woche videoüberwacht. Und siehe da: „Zwei haben wir schon erwischt“, erklärt der Betriebsleiter des Schwimmbads, Ricardo Haas. Schon das Aufstellen eines Videoüberwachungsschildes, schrecke den ein oder anderen Täter ab, sagt Otte.
Der Polizist, der selbst Fahrrad fährt, empfiehlt in jedem Fall eine Fahrradversicherung. „Das ist gut investiertes Geld“, sagt der Polizist. Ebenso seinen GPS-Tracker zu empfehlen. Die verhindern zwar keinen Diebstahl, „aber sie geben uns einen Tipp darüber, wo das Fahrrad landet“, sagt Otte.
Seine drängendste Bitte ist es jedoch, die Polizei zu rufen, wenn sie mögliche Diebstähle beobachten. „Direkt die 110 nutzen“, sagt Otte. Ist die Nummer nicht nur für Notfälle geeignet? „Wir haben sechs Notrufleitungen.“ Dementsprechend seien entsprechende Anrufe kein Problem.
Weitere Infos unter vds-home.de