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Dauerregen in der Region Göttingen: 150 Einsätze in 24 Stunden

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Von: Bernd Schlegel

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Der überflutete Sportplatz in Bremke.
Sportplatz in Bremke in der Gemeinde Gleichen: Auch diese Anlage wurde vom Wasser teilweise überflutet. © Horst Fädrich/Einsatzdokumentation Feuerwehr Gleichen/nh

Göttingen. Der Dauerregen führt in der Region Göttingen zu Überschwemmungen und überfluteten Kellern. Die Feuerwehren in Stadt in Landkreis Göttingen rückten zu 150 Einsätzen aus. Im Einsatz war auch das THW.

aktualisiert um 16.10 Uhr - Die Meteorologen melden jetzt eine Beruhigung der Lage: Gegen 12 Uhr wurde die Wetterwarnung für Stadt und Landkreis Göttingen aufgehoben.

„Die Lage ist stabil“, sagte Frank Gloth, Sprecher der Berufsfeuerwehr Göttingen, am Morgen auf Anfrage. Laut Gloth sorgten vor allem überflutete Keller sowie Wasser auf Wegen und Straßen für Einsätze der Wehren.

Wasser lief über Steinmetz-Kurve in Geismar

Um die Vielzahl an Einsätzen überhaupt bewältigen zu können, hatte die Berufsfeuerwehr bis in die Nacht zu Mittwoch eine provisorische zweite Leitstelle aufgebaut. Schwierigkeiten bereiteten den Einsatzkräften insbesondere auch die kleineren Bäche, die über die Ufer getreten waren. In der Nacht zu Mittwoch beruhigte sich die Lage wieder. Erst in den Morgenstunden gab es am Mittwoch wieder verstärkt Einsätze.

Probleme gab es auch im Bereich der Steinmetz-Kurve im Göttinger Stadtteil Geismar. Dort war Wasser über die Straße gelaufen. Neben der Göttinger Berufsfeuerwehr waren die Freiwilligen Feuerwehren Grone, Geismar, Stadtmitte, Herberhausen, Weende, Holtensen, Roringen, Nikolausberg, Groß Ellershausen, Esebeck und Elliehausen im Einsatz.

Entsorgungszentrum Königsbühl ist geschlossen

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Zu hoher Leinepegel: Deshalb ist die Zufahrt zum Entsorgungszentrum Königsbühl bei Göttingen derzeit gesperrt. © GEB/nh

Wegen der Überflutung der Zufahrtsstraße bleibt das Entsorgungszentrum Königsbühl der Göttinger Entsorgungsbetriebe weiter geschlossen. Die Zufahrtsstraße war bereits am Dienstag in den Mittagsstunden wegen des hohen Leinepegels geschlossen worden. Deshalb sind dort derzeit keine Anlieferungen möglich. Weitere Infos gibt es unter Tel. 0551/400 5 400.

Überflutungen in Gleichen

Viel zu tun hatten auch die Freiwilligen Feuerwehren aus der Gemeinde Gleichen. Auch dort mussten zum Teil heftige Überflutungen, beispielsweise im Bereich des Sportplatzes von Bremke, bekämpft werden.

Viele Einsätze gab es auch im Bereich Hann. Münden. Dort war unter anderem auch das THW eingesetzt. Derzeit ist die Landesstraße zwischen Gimte und Hemeln gesperrt. In Adelebsen ist eine Straße nach einem Erdrutsch gesperrt.

Bovenden: Keller auspumpen

In Bovenden musste die Feuerwehr nach den Regenfällen Keller leerpumpen, Bachläufe sichern und umgestürzte Bäume entfernen. Die Straße „Rauschenwasser“ im Ortsteil Bovenden musste vorsorglich gesperrt werden. Dort drohte eine Überflutung der Fahrbahn. Im Einsatz waren die Freiwilligen Feuerwehren aus Bovenden, Emmenhausen, Lenglern und Reyershausen mit insgesamt rund 50 Einsatzkräften.

Schützenhaus in Friedland war bedroht

Die Folgen des Unwetters halten auch die Feuerwehren der Gemeinde Friedland in Atem. Bereits am Dienstag gab es einige Einsätze. Durch einen Erdrutsch drohte das Schützenhaus in Friedland beschädigt zu werden. Die Feuerwehren aus Reiffenhausen und Niedergandern mussten vollgelaufene Keller auspumpen.

Kreisfeuerwehr in Hildesheim, Bad Grund und Osterode im Einsatz

Nach den anhaltenden Regenfällen war die Göttinger Kreisfeuerwehr im Dauereinsatz. Sie unterstützte beispielsweise die Einsätze im Raum Hildesheim.

Im Nachbarlandkreis waren 140 Einsatzkräfte mit 21 Fahrzeugen im Einsatz. „Wir haben die Einsatzkräfte aus allen vier Abschnitten zusammengestellt, damit wir auch vor Ort noch einsatzfähig bleiben“, sagte Kreisrätin Marlies Dornieden.

Am Mittwoch lag der Einsatzschwerpunkt im Landkreis Göttingen am Nachmittag in der Gemeinde Bad Grund. Dort war die Markau über die Ufer getreten. Unter anderem ist ein Supermarkt betroffen. 

Im Stadtkern von Osterode besteht nach wie vor das Problem, dass das Schmutzwasser nicht abfließen kann. Dort ist auch das Technische Hilfswerk aus Bad Lauterberg im Einsatz. Landrat Bernhard Reuter dankte allen Einsatzkräften. Er und Kreisrätin Dornieden hatten sich noch in der Nacht über die Lage informiert.

Großeinsatz fürs THW in Westerode bei Duderstadt

Gleich mehrere Ortsverbände des Technischen Hilfswerks (THW) sind in Westerode bei Duderstadt im Einsatz. Dort überfluten Wassermassen die Straßen. Im Einsatz sind die Ortsverbände Gieboldehausen und Osterode. Unterstützung gibt es vom Ortsverband Wolfhagen aus der Nähe von Kassel. Außerdem war das THW in Göttingen an den Bahngleisen im Bereich Leineberg im Einsatz. In Osterode sind die Ortsverbände Bad Lauterberg und Göttingen vor Ort.

Unterdessen ist der Pegel der Leine in Göttingen deutlich zurückgegangen. Er lag gegen 9 Uhr bei 2,14 Meter und damit oberhalb der Meldestufe zwei. Den Höchststand hatte der Göttinger Leinepegel gegen 22 Uhr am Mittwoch mit 2,36 Meter erreicht. Er lag damit noch 14 Zentimeter unter der höchsten Meldestufe 3. Für den heutigen Mittwoch erwarten die Experten des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in den Mittagsstunden noch einmal einen Anstieg des Pegels. 

www.pegelonline.nlwkn.niedersachsen.de

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