1. Startseite
  2. Lokales
  3. Göttingen
  4. Göttingen

Uni-Chor und -Orchester: Gelungener Abend mit Bruckner und Veden

Erstellt:

Von: Ute Lawrenz

Kommentare

Nach drei Jahren Corona-Pause gab es endlich wieder einen gemeinsamen Auftritt: Im letzten Teil des Rig Veda sind alle auf der Bühne.
Nach drei Jahren Corona-Pause gab es endlich wieder einen gemeinsamen Auftritt: Im letzten Teil des Rig Veda sind alle auf der Bühne. © Ute Lawrenz

Ein voller Erfolg ist das erste gemeinsame Konzert von Universitätschor und Universitätsorchester nach der Corona-Pause. Die Musiker überzeugen das Publikum.

Göttingen – Nach drei Jahren Corona-Pause haben Universitätschor und Universitätsorchester endlich wieder ein gemeinsames Semesterkonzert gegeben. In der vollen Aula am Wilhelmsplatz in Göttingen begeisterten die MusikerInnen unter Leitung des Dirigenten Andreas Jedamzik das Publikum mit der „Nullten“ von Anton Bruckner und „The Choral Hymns of the Rig Veda“, übersetzt und vertont von Gustav Holst.

Als hätten die Menschen im Publikum nur darauf gewartet, so lauschten sie den Orchesterklängen. Die Sinfonie in d-Moll von Anton Bruckner (1824-1896) entstand im Jahr 1869. Bruckner selbst hatte entschieden, das Werk nicht zu veröffentlichten und es mit einer durchgestrichenen Null darauf selbst als ungültig erklärt.

Uni-Chor und -Orchester: Gelungener Abend mit Bruckner und Veden

Erst in Bruckners Nachlass wurde die Komposition gefunden und 1924 uraufgeführt. Inzwischen wird die „Nullte“ immer häufiger gespielt. Mit seinem dynamischen, mal flirrenden, einmal gar knurrenden Spiel hat das Universitätsorchester ihre Herausforderungen gemeistert und bei den Menschen im Publikum viele Assoziationen hervorgerufen. So beschrieb eine Frau, dass sie sich bei den Klängen an einen Spaziergang durch die freie Landschaft mit weiten Wiesen, dunklem Wald und einem plätschernden Bachlauf erinnert fühlte.

Wie liturgische Gesänge

Wie liturgische Gesänge wirkten dann die „Choral Hymns of the Rig Veda“, die in Göttingen mit diesem Semesterkonzert wohl zum ersten Mal aufgeführt wurden und im Programmheft unterstützend abgedruckt worden sind.

Der Rig Veda ist eine Sammlung von über 1000 Lobpreishymnen, die in vedischem Sanskrit verfasst wurden. Es ist einer der vier großen kanonischen Texte des Hinduismus, bekannt als die Veden. Diese gehören zu den ältesten Texten der indoeuropäischen Sprache.

Am bekanntesten ist der Frauenchor aus der Dritten Gruppe, begleitet nur von einer Harfe. Diesen Part hat für den Universitätschor die Harfenistin Katharina Zimmermann übernommen, die auch im Göttinger Symphonie Orchester und anderen namhaften Orchestern gefragt ist.

Chor und Orchester agieren gekonnt zusammen

In der Universitätsaula hat sie das Publikum mit ihrem lyrischen Spiel begeistert. Die anderen Gruppen sind zum Teil mit großem Orchester und Schlagwerk besetzt, hier agierten Chor und Orchester gekonnt zusammen.

Mit langem begeistertem Applaus, bei dem Jedamzik die Solisten noch einmal hervorhob, bedankte sich das Publikum für die gute Leistung. Eigentlich schade, dass Chor und Orchester nicht mehr als zwei Vorstellungen gegeben haben. (Ute Lawrenz)

Auch interessant

Kommentare