Genehmigung schafft mehr Möglichkeiten
Universitätsmedizin Göttingen wird zum Impfzentrum des Landes
Das wochenlange Warten hat ein Ende: Die in den Universitätskliniken eingerichteten Impfstellen werden vom Sozialministerium in Hannover offiziell genehmigt. Die „Impfaußenstelle“ der Stadt Göttingen in der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) somit zum Impfzentrum (IZ) des Landes.
Göttingen/Hannover – Am Dienstagabend sickerte die Meldung zunächst durch, in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) soll zeitgleich bereits eine schriftliche Bestätigung eingegangen sein, der Universitätsmedizin lag eine mündliche Zusage der Genehmigung vor. Auf mehrere schriftliche Nachfragen unserer Zeitung hatte die Pressestelle – auch aus Gründen zurzeit zahlloser Anfragen – zunächst nicht reagiert. Um 17.57 Uhr kam dann die Bestätigung zum Erlass des Landes, dass die UMG und MHH als Impfzentren aufgenommen werden. „Die dafür erforderliche technische Ausstattung ist bereits bestellt, die Lieferung steht aber noch aus. Letzte Details – auch dazu, ab wann die UMG als IZ starten kann – werden gerade noch geklärt.“
Die Genehmigung ermöglicht den beiden Klinik-Impfzentren nun ein effektiveres Vorgehen – auch beim Impfen der eigenen Belegschaft, wo selbst in sensiblen Bereichen wie der Onkologie an der UMG nach Aussage des Direktors Prof. Lorenz Trümper noch nicht alle Mitarbeiter – im Gegensatz zu Uni-Kliniken in anderen Bundesländern – geimpft worden seien.
Auch UMG-Vorstandssprecher Prof. Wolfgang Brück hatte sich mit Kräften für eine Anerkennung seines Hauses als Impfzentrum eingesetzt. Es ginge auch darum die Mitarbeiter und somit die Versorgung der Menschen in der Region zu sichern. Deshalb müsse zügig weitergeimpft werden. Zudem kann nun in der UMG-Apotheke, die mit Tiefstkühlschränken ausgestattet ist, auch der Impfstoff für das Impfzentrum der Stadt Göttingen auf der Siekhöhe gelagert werden, wo nur zusätzliche Behelfskühleinrichtungen zur Verfügung stehen.
Die Entscheidung des Sozialministeriums um Ministerin Carola Reimann (SPD) auf den Antrag der UMG hatte wochenlang auf sich warten lassen. Unverständlicherweise wie von vielen zu hören war. Jüngst hatte der CDU-Bundestagsabgeordnete Fritz Güntzler nach einem Besuch im UMG-Impfzentrum einen Brief an Ministerin Reimann geschrieben, in dem er vehement die Genehmigung forderte. Gegenüber der Presse hatte Güntzler harte Kritik an Reimann und der Landesregierung geäußert sowie Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) zum Handeln aufgefordert. Auch die SPD-Abgeordnete und Landtagsvizepräsidentin Gabriele Andretta soll sich eingeschaltet haben.
Von Thomas Kopietz