Volksbund: Interner Streit gipfelt in Rücktritt des Präsidenten Meckel
Göttingen/Berlin. Die Personaldebatte um den Präsidenten des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist beendet: Markus Meckel hat am Donnerstagnachmittag seinen sofortigen Rücktritt bekanntgegeben.
Als Hauptgrund nennt Meckel, dass er in den Gremien keinen Rückhalt mehr für seinen seit Amtsantritt vor drei Jahren mit aller Kraft vorangetriebenen und weiterentwickelten Reformkurs findet. Dieser würde seit Monaten massiv blockiert.
Meckel, einst Oppositioneller in der DDR und letzter Außenminister, wollte den Volksbund zum kritischen Akteur in der europäischen und deutschen Erinnerungskultur machen. Auch bemühte er sich darum, aufgrund sinkender Einnahmen durch Beiträge, andere Finanzierungsquellen zu erschließen, so durch die Öffentlichkeit.
Abwahl vorher beeinflusst
Deshalb hatte Meckel auch die Öffentlichkeitsarbeit forciert, was ihm Mitglieder und Verbandsvertreter wiederum ankreideten.
Markus Meckel zeigt sich in seiner Presseerklärung enttäuscht darüber, dass nun eine Abwahl geplant war, obwohl sich „viele zukunftsorientierte haupt- und ehrenamtliche Mitstreiter für die neue Ausrichtung entschieden hatten“.
Im Vorfeld des außerordentlichen Bundesvertretertages in Göttingen am Freitag seien laut Meckel die Delegierten bereits „vorab gezielt dahingehend beeinflusst worden, ein Abwahlverfahren gegen mich zu unterstützen“. So seien mehr als die Hälfte der Delegierten gegen ihn eingestimmt worden.
Auch sei von der Bundesgeschäftsstelle öffentlich zu einer Pressekonferenz am Freitag eingeladen worden, bei der er nicht dabei sein sollte.
Das seien „willkürliche Akte“, die von einer politischen Kultur zeugten, die er nicht akzeptieren könne.