Wohnen im künftigen Modellquartier im Göttinger Westen

Ein nachhaltigen Modellquartier soll im Göttinger Stadtteil Grone entstehen. Einen Wettbewerb dafür gewinnt ein Büro aus Dresden.
Göttingen – Im Göttinger Stadtteil Grone soll ein neues Wohngebiet entstehen. Der städtebaulich-landschaftsplanerische Wettbewerb dafür ist nun entschieden. Der erste Preis ging an das Büro „Querfeldeins Landschaft Städtebau Architektur“ aus Dresden. Ziel ist es, ein nachhaltiges Modellquartier mit neuen Wohnformen entstehen zu lassen.
Neun Teams aus den Bereichen Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung hatten ihre Pläne und Modelle in dem Wettbewerb anonym eingereicht. Das Preisgericht aus 15 stimmberechtigten Mitgliedern vergab die ersten drei Plätze.
Wohnen im künftigen Modellquartier im Göttinger Westen
Dabei fiel die für den Siegerentwurf einstimmig: Die Jury empfiehlt das Konzept von „Querfeldeins“ zur Umsetzung für die 7,5 Hektar große Fläche am Lange Rekesweg in Grone. Das entspricht einer Fläche von etwa zehn Fußballfeldern.
„Mit dem Wettbewerbsergebnis haben wir einen großen und wichtigen Schritt zur Entwicklung des Wohngebiets Lange Rekesweg getan“, sagt Oberbürgermeisterin Petra Broistedt (SPD). „Der ausgezeichnete Entwurf bietet die Möglichkeit, besondere Wohnangebote und sozialen Wohnraum in attraktiver Lage zu verwirklichen. Ich freue mich auf die Realisierung dieser attraktiven Erweiterung Grones.“
Eigenständiger Entwurf
Baudezernent Frithjof Look ergänzt: „Mit dem Entwurf von Querfeldeins hat die Jury ein Büro prämiert, das uns bereits aus dem Wettbewerb vom Cheltenhampark bekannt ist.“ Der Entwurf sei im Vergleich zu den anderen Beiträgen eigenständig, weil er auf die nördliche Bebauung verzichte und der Landschaft mehr Raum gebe, so Look.
Die Bewertung des Preisgerichts sieht den Siegerentwurf als kreativ und zukunftsweisend an. Der Ansatz für das Baufeld im Süden wird als mutig und sinnvoll bewertet.
Der ausgezeichnete Entwurf bietet die Möglichkeit, besondere Wohnangebote und sozialen Wohnraum in attraktiver Lage zu verwirklichen.
Sechs Wohnhöfe sowie ein Mobilityhub und der Bestandsreiterhof ordnen sich nach Auffassung der Jury konsequent um die Quartiersmitte an und lassen die Entwicklung von gut funktionierenden Nachbarschaften erhoffen. Besonderes Lob bekommen die kleineren multifunktionalen Flächen in den Wohnhöfen als Element der wassersensiblen sowie identitätsstiftenden Quartiersplanung.
Als weiteres Element der Bürgerbeteiligung konnten Interessierte die Wettbewerbsbeiträge im Vorfeld der Jury-Entscheidung ansehen und kommentieren. Etwa 100 Bürgerinnen und Bürger nahmen dazu an einer Veranstaltung in der Mehrzweckhalle Grone teil und gaben ihre Meinung zu den Beiträgen auf 125 Kommentarzetteln ab, die im Anschluss der Jury vorgelegt wurden.
Kleingärten müssen weichen
Wird dem Entwurf gefolgt, muss allerdings eine Vielzahl an Kleingärten am nördlichen und westlichen Rand des Areals weichen. „Auch wenn in dieser frühen Phase noch nicht alle Details des künftigen Wohngebiets geklärt sind, bin ich überzeugt, dass die neuen Nachbarschaften unseren Stadtteil bereichern und stärken werden“, sagt Grones Ortsbürgermeisterin Birgit Sterr (SPD).
Weitere Informationen zum geplanten Modellquartier Lange Rekesweg und zu den Wettbewerbsbeiträgen sind hier zu finden. (Stefan Rampfel)