„Wunderbar unverpackt“-Laden feiert Fünfjähriges: „Über zwei Tonnen Plastikmüll eingespart“

Für eine nachhaltigere Zukunft: „Wunderbar Unverpackt“-Laden in Göttingen feiert am 5. Mai sein fünfjähriges Bestehen.
Göttingen – „Wunderbar unverpackt“ heißt ein Laden in Göttingens Innenstadt, in dem Kunden plastikfrei und bedarfsgerecht einkaufen können. Nun gibt es etwas zu feiern: Am Freitag, 5. Mai, wird der bisher einzige unverpackt-Laden der Uni-Stadt fünf Jahre alt.
Das erste kleine Jubiläum. Mit einer Bilanz, die sich sehen lassen kann. Denn mehr als zwei Tonnen Plastikmüll konnten durch „Wunderbar unverpackt“ bereits eingespart werden.
Einkaufen ohne Plastikmüll: „Wunderbar Unverpackt“ in Göttingen macht‘s möglich
Wer kennt es nicht? Der alltägliche Einkauf im Supermarkt füllt einem in der Regel nicht nur den Vorratsschrank, sondern (leider) auch den Plastikmülleimer. Das zu vermeiden und den Kundinnen und Kunden darüber hinaus auch bedarfsgerechtes Einkaufen zu bieten, das ist das Konzept von „Wunderbar Unverpackt“ in der Groner-Tor-Straße 22 in Göttingen.
Nun feiert der Laden sein erstes kleines Jubiläum. „In den letzten fünf Jahren konnten wir aufgrund unseres Geschäftskonzeptes bereits eine erhebliche Menge an Plastikmüll einsparen“, zieht Denise Gunkelmann, geschäftsführende Inhaberin von „Wunderbar Unverpackt“ eine positive Bilanz.
Die 33-Jährige hat im Jahr 2016 den ersten „Wunderbar Unverpackt“-Laden in Braunschweig eröffnet, bevor sie anderthalb Jahre später auch in ihrer Heimatstadt Göttingen das nachhaltige Einkaufskonzept etablierte.
Göttingerin eröffnete ersten „Wunderbar Unverpackt“-Laden 2016 in Braunschweig
In die Berechnungen zur Plastikeinsparung wurden alle Produkte einbezogen, die am häufigsten in dem liebevoll eingerichteten Laden verkauft werden. „Haferflocken und Müsli zählen zu den absoluten Rennern“, so Gunkelmann.
Gemeinsam mit der treuen Stammkundschaft konnte Wunderbar Unverpackt Göttingen seit 2018 in der gesamten Müsliabteilung über 180 Kilogramm Plastik und bei den Nüssen und Trockenfrüchten rund 120 Kilo einsparen. Bei Reis und Hülsenfrüchten waren es knapp 190 Kilo und bei den Nudeln 130 Kilo Plastikersparnis.
Auch ein interessanter Vergleich bietet sich bei den Hygieneprodukten. So wurden seit Mai 2018 über 3.500 Zahnbürsten aus Bambus oder biologisch abbaubaren Stoffen verkauft – das entspricht einer Plastikeinsparung von 70 Kilo.
Kunden sparten mit ihrem Einkauf bei „Wunderbar Unverpackt“ in Göttingen bisher 2.500 Kilo Plastikmüll
Eine enorm hohe Ersparnis an Plastikmüll stellt der Verkauf eines der Bestseller des Unverpackt-Ladens dar: feste Shampoostücke. Insgesamt 18.400 Plastikflaschen wurden durch den Kauf eingespart und damit über 700 Kilo. Auch Spül-, Wasch- und Reinigungsmittel können bei Wunderbar Unverpackt in mitgebrachte, saubere Gefäße abgefüllt werden.
Die zehn- oder 20 Liter-Kanister, in denen die Produkte abgefüllt werden, sind Pfandbehälter. Dadurch konnte bislang eine Menge von knapp 400 Kilo Plastikmüll vermieden werden. „Es ist für uns ein großer Erfolg, diese Bilanz nach fünf Jahren harter Arbeit ziehen zu können und zu wissen, was für einen Beitrag wir gemeinsam mit unserer Kundschaft für unsere Umwelt geleistet haben“, sagte die Geschäftsführerin.
Aber nicht nur die Plastikersparnis, sondern auch Qualität sowie Herkunft der Lebensmittel und anderweitigen Produkte spielen bei Wunderbar unverpackt eine wichtig Rolle. „Wir sind stets auf der Suche nach neuen Produkten, die uns allen dabei helfen, unser Leben auf einfachem Wege noch plastikfreier und nachhaltiger gestalten zu können“, so Djaya Münsterberg, Filialleiterin der Göttinger Filiale seit der ersten Stunde.
Göttinger „Unverpackt“-Laden setzt auch auf Lieferanten aus der Umgebung
„Mittlerweile haben wir auch viele Lieferanten, die ganz bei uns in der Nähe ihre Produkte anbauen, in große Papiergebinde für uns abfüllen und direkt zu uns liefern – ohne weitere Wege, ohne Zwischenhändler und damit direkt vom Erzeuger zum Verbraucher. Ein recht neuer Zugang bei unseren Lieferanten ist das Hofgut Klein Schneen“, so Münsterberg.
Seit der Eröffnung im Mai 2018 hat sich das Sortiment des Unverpackt-Ladens um ein Vielfaches vergrößert und es kommen immer wieder neue von regionalen Produzenten erschaffene Produkte dazu.
Ein gelber Sack pro Woche: Auch ein „Unverpackt“-Laden bleibt bisher nicht ganz ohne Plastikmüll
Aber auch Wunderbar Unverpackt in bisher noch nicht gänzlich plastikfrei „Wir als Laden haben nur einen gelben Sack in der Woche – bei manchen Produkten gibt es leider noch keine Alternative zur Plastikverpackung“, so Gunkelmann.
Ein gelber Sack sei ungefähr die Menge, die eine Person normalerweise in einer Woche an Plastikmüll verbrauche, wenn sie im gewöhnlichen Einzelhandel einkauft. „Da kann jeder gern mal überlegen, wo er vielleicht selber noch Einsparpotenzial bei sich hat“, wünscht sich das Power-Duo. (Melanie Zimmermann)