Göttinger Händel-Festspiele diesmal mit der Operetta "Imeneo"
Göttingen. Hat Händel etwa Operetten komponiert? Das zwar nicht, doch seine 1740 komponierte zweitletzte Oper „Imeneo“ belegte der Komponist mit diesem Titel. Es handelt sich um eine leichte, unheroische Liebesgeschichte, in der Piraten eine Rolle spielen, die aber gleichwohl als große Chor-Oper besetzt ist.
Premiere ist am 6. Mai im Deutschen Theater, Dirigent ist Laurence Cummings, der künstlerische Leiter der Händel-Festspiele. Inszeniert wird die Oper von der belgischen Regisseurin und Choreografin Sigrid T’Hooft in barocken Kostümen und mit einer barocken Gestensprache, wie Festspiel-Intendant Tobias Wolff gestern bei der Programmvorstellung ankündigte.
Eröffnet werden die Händel-Festspiele am 5. Mai in der Stadthalle mit dem selten aufgeführten Oratorium „Susanna“ auf einen alttestamentarischen Stoff. Auch hier hat Laurence Cummings die Leitung, neben den Solisten treten der NDR-Chor und das Festspiel-Orchester Göttingen auf.
PROGRAMM-HÖHEPUNKTE
Neben den beiden schon genannten Produktionen wird Händels berühmtestes Oratorium, „Messiah“, nach einer längeren Pause wieder aufgeführt. Das Wroclaw Baroque Orchestra aus der diesjährigen Kulturhauptstadt Breslau und der renommierte polnische NFM Choir unter Leitung von Christian Curnyn sind dafür am 14.5. in Göttingen zu Gast – später wird das Oratorium „Susanna“ als Göttinger Produktion in Breslau aufgeführt.
Kaum bekannt ist Händels Oper „Berenice“ aus dem Jahr 1737, die am 7. Mai vom Ensemble La Nuova Musica und David Bates mit tollen Solisten konzertant aufgeführt wird.
Sparks, eine mit dem Klassik-Echo ausgezeichnete „klassische Band“ ist mit einem vokal-instrumentalen Programm ebenso zu Gast (10.5.) wie der berühmte italienische Barock-Geiger Giuliano Carmignola mit seinem Ensemble (8.5.). Das renommierte Ensemble Musica Alta Ripa präsentiert sein barockes Unterhaltungsprogramm „Hofnarr: Musik für Könige“ am 12.5. im Atrium des gräflichen Landsitzes von Nörten-Hardenberg mit dem Clown Bulipp. FESTSPIEL-ORCHESTER
Vor zehn Jahren, im Frühjahr 2006, hatte das Festspiel-Orchester Göttingen (FOG) unter dem damaligen Leiter Nicholas McGegan seinen ersten Auftritt. Mittlerweile ist das Ensemble zu einem Markenzeichen der Festspiele geworden. Zum Jubiläum präsentiert sich das Orchester am 15.5. in der Stadthalle mit einem Galakonzert, in dessen Mittelpunkt Händels „Wassermusik“ steht. Musiker des FOG bestreiten auch Kammerkonzerte. BESONDERE AUFFÜHRUNGEN
Längst nicht alle Konzerte können hier aufgeführt werden, dafür aber zwei besondere Tipps: Der Oboist Andreas Helm und Laurence Cummings (Cembalo) sind am 17.4. in einem Vorkonzert im Rittersaal des Welfenschlosses von Hann. Münden zu hören. Und für Frühaufsteher spielt der Lautenist Alon Sariel am 14.4. um 5 Uhr morgens im Restaurant Graf Isang in Seeburg Lautenmusik zum Sonnenaufgang – man wünscht dazu klares Wetter! Außerdem zeigt das Theater der Nacht in Northeim in der Reihe „Händel 4 Kids“ das Stück „Händels Hamster“. Premiere ist bereits am 22.4. SÄNGERGLÜCK Auch 2016 sind wieder herausragende Gesangssolisten zu erleben. Hier seien einige genannt: Lucy Crowe, Sopran, Christopher Lowrey, Countertenor, John Mark Ainsley, Tenor („Susanna“). Anna Dennis, Sopran, William Berger, Bariton, und James Laing, Countertenor („Imeneo“) SICHERHEIT
Ein großer Erfolg für die Internationalen Händel-Festspiele ist ein für fünf Jahre abgeschlossener Finanzierungsvertrag mit Bund, Land, Stadt und Landkreis Göttingen, der Planungssicherheit gibt
SERVICE
Karten für die Händel-Festspiele in Göttingen gibt es ab dem 1. Februar unter 01805-70 07 33 und online: www.haendel-festspiele.de