Historische Sternwarte: 2000 Besucher kamen zum Tag der offenen Tür
Göttingen. Es war wie damals: Als im Oktober 2008 die Sanierung der Historischen Sternwarte beendet war, und die Universität danach den überaus gelungenen Rückbau auf den ursprünglichen Zustand der Öffentlichkeit vorstellte, drängelten sich die Schaulustigen auf dem Gelände des Gebäudes.
Und so war es auch am Samstag beim Tag der Offenen Tür in der Alten Sternwarte: Mehr als 2000 Menschen kamen bei lange Zeit herrlichem Wetter.
Dabei ging es nicht nur um das eindrucksvolle Gebäude, das nach den Entwürfen des damaligen Universitätsbaumeisters Georg Heinrich 1816 fertiggestellt und seitdem mehrfach umgebaut worden war.
Heute beherbergt die Sternwarte, in der der berühmte Mathematiker, Astronom und Physiker Carl-Friedrich Gauß von 1907 bis zu seinem Tod 1855 forschte, das Tagungszentrum der Uni, den Stammsitz des Lichtenberg-Kollegs und die Göttinger Graduiertenschulen.
Einrichtungen, die am Samstag über Mitarbeiter natürlich die Chance nutzten, ihre Arbeit vorzustellen. So fördert das Lichtenberg-Kolleg talentierte Nachwuchsforscher der Geistes- und Sozialwissenschaften in einem speziellen Programm und organisiert regelmäßig auch öffentliche Veranstaltungen, wo Forschungsprojekte vorgestellt werden. Die drei Graduiertenschulen bieten strukturierte Programme für die Doktorenausbildung an, um die Lern- und Forschungsbedingungen der Doktoranten zu optimieren.
Teleskop-Kuppel
All das stieß auf reges Interesse, noch mehr aber das Gebäude an sich. Denn viele Besucher wollten einfach nur einen Blick in die Räume des dreiflügeligen Objekts mit der charakteristischen Teleskop-Kuppel werfen, durch den Garten schlendern und im angegliederten Restaurant Planea Getränke und Speisen genießen. Wer wollte, konnte ein selbst produzierten Anstecker mitnehmen, bei
einem Sternwarte-Quiz poppige Postkarten gewinnen und sich beim Kinderschminken verzieren lassen.
Viele nutzten die Gelegenheit aber auch, um Fotos von diesem einmaligen Objekt in Göttingen zu schießen, das ja nach den Ursprungsplänen restauriert worden ist – auch was die Farbgebung in den Räumen angeht.
Interessante Ansichten waren auch auf den Stichen zu sehen, die die Göttinger Firma Nottbohm in den Archiven ausgegraben hatte und die Wilfried Scheider verkaufte. Die seltenen Stücke zeigten natürlich ein Motiv: die Historische Sternwarte.
Von Thomas Kopietz