Intercity brannte: 310 Bahnreisende aus Zug geholt - vier Verletzte
Mengershausen. Ein Intercity hat nach einem Brand außen am Drehgestell des Steuerwagens auf der Schnellfahrstrecke Kassel – Göttingen am Freitagabend auf freier Strecke bei Mengershausen nahe Göttingen gestoppt. Über 300 Reisende mussten den Zug verlassen.
Vier Menschen erlitten nach Feuerwehrangaben eine leichte Rauchvergiftung. Drei seien vom Rettungsdienst vor Ort behandelt worden, ein Kind wurde zur Vorsicht in eine Göttinger Klinik gebracht.
Intercity brannte auf der Strecke Kassel - Göttingen




Artikel aktualisiert am 6. November um 20 Uhr.
Im Einsatz waren vor allem Feuerwehren aus der Gemeinde Rosdorf. Sie seien gegen 20 Uhr alarmiert worden, sagte Gemeindebrandmeister Martin Willing. Löschen musste die mit 40 Einsatzkräften angerückte Wehr allerdings nicht mehr. Der Zugführer hatte den Brand selbst bekämpft, nachdem er den Zug angehalten hatte.
Fotos: Intercity brannte auf der Strecke Kassel - Göttingen
Intercity brannte auf der Strecke Kassel - Göttingen




Als Ursache nennt die Feuerwehr Überhitzung der Bremsen. Bei dem Brand gelangten Rauchgase in den Zug.
Kritik an der Bahn
Kritik übte die Feuerwehr am Krisenmanagement der Bahn vor Ort. Es habe ein Durcheinander geherrscht. Erst die Feuerwehr, so Willing, habe für klare Verhältnisse und für den Abtransport der Reisenden gesorgt, die mit sieben Bussen nach Göttingen zum Hauptbahnhof gebracht wurden.
Dass noch 50 Reisende im Zug waren, als er sich schließlich gegen 21 Uhr in Richtung des Göttinger Bahnhofs in Bewegung setzte, sei mit der Feuerwehr so nicht abgesprochen gewesen, so Willing.
Ein Sprecher der Bahn wies am Sonntag die Kritik entschieden zurück. Es sei Sache des Bahn-Notfallmanagers zu entscheiden, ob der Zug noch genutzt werden könne. Es habe keine Gefahr bestanden, sonst wäre die Bahn auch nicht mit Passagieren gefahren.