Kommentar zum Zugunglück: „Jetzt mehr prüfen“
Göttingen. Das Zugunglück bei Obernjesa ging glimpflich aus. Es hätte aber auch in einer Katastrophe enden können. Dazu ein Kommentar von HNA-Redakteur Bernd Schlegel.
Das Zugunglück vom vergangenen Wochenende zeigt ganz deutlich: Unfälle auf Bahnstrecken können jederzeit passieren. Und besonders erschreckend ist, dass Experten festgestellt haben, dass es an einer Achse des Unglückswaggons offenbar technische Mängel gab.
Solche Probleme können zu verheerenden Unglücken führen. Beispiel ist ein Unfall mit katastrophalen Folgen am 30. Juni 2009 in Viareggio, Italien, bei dem nach einem Achsbruch ein Kesselwagen mit Flüssiggas entgleiste und explodierte. Mehr als 30 Menschen starben.
Auch das Unglück in Obernjesa hätte Menschenleben kosten können. Glücklicherweise hatte der entgleiste Waggon Erfrischungsgetränke, also kein Gefahrgut, geladen. Und Augenzeugen, die am Bahnübergang in Obernjesa standen, wurden nicht von umherfliegenden Trümmerteilen getroffen. Eines sollte die Verantwortlichen aus dem Unglück lernen: Die Technik muss in Ordnung sein. Alle Bahngesellschaften sollten das Unglück zum Anlass nehmen, die zum Teil veraltete Technik noch genauer zu prüfen und – wenn nötig – auszutauschen. bsc@hna.de