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Anette Strohmeyer: Von der Korbjägerin zur Autorin

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Von: Thomas Kopietz, Walter Gleitze

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Tatort USA: Die Ex-Zweitliga Basketballerin Anette Strohmeyer ist heute eine Krimi- und Thriller-Autorin. Auf ihren US-Trips (Bild) entwickelt sie Ideen für ihre Bücher. Foto: privat
Tatort USA: Die Ex-Zweitliga Basketballerin Anette Strohmeyer ist heute eine Krimi- und Thriller-Autorin. Auf ihren US-Trips (Bild) entwickelt sie Ideen für ihre Bücher. Foto: privat

Göttingen. Früher war Anette Strohmeyer für die BG 74-Frauen auf Korbjagd. Aus der Zweitliga-Basketballerin von einst ist eine Autorin geworden, deren Bücher in digitalen Buchregalen stehen und gekauft werden.

Dramatik pur hat Anette Strohmeyer – sie hieß damals noch Pieper – in ihrer Göttinger Zeit bei den Veilchen und auf dem Spielfeld oft erlebt. Der Basketball gehörte lange Zeit „einfach zu meinem Leben“, sagt sie. Heute spielt er eine Nebenrolle.

Nun verfasst sie Kriminalromane und Thriller – meist im Schreibzimmer in ihrer Düsseldorfer Wohnung. Die Bücher erscheinen nicht in gedruckter Form, sondern werden digital veröffentlicht, im Ein-Mann-Verlag Psychothriller GmbH, den Ivar Leon Menger betreibt. Er ist kein Unbekannter, als einer der Drei ???-Autoren den Hörbuch-Fans bekannt. Menger wirbt für die Thriller mit dem vielsagenden Spruch: „Willkommen auf der dunklen Seite.“

Die Storys der abgeschlossenen Romane von Anette Strohmeyer spielen weder im beschaulichen Göttingen noch im schicken Düsseldorf. Die Autorin hat sich für ihre „Ondragon“-Reihe die USA als Spielort ausgesucht. „Das habe ich bewusst gewählt“, sagt Strohmeyer, die bisher fünfmal in den USA war.

Zuvor hatte Strohmeyer in Göttingen eine Ausbildung zur Goldschmiedin absolviert. Auf Dauer und ausschließlich aber wollte sie nicht nur in der Werkstatt sitzen. Dennoch hat sie neben anderen Jobs die Arbeit als Goldschmiedin nie aus den Augen verloren – bis heute. „Einmal pro Woche arbeite ich in Düsseldorf als Aushilfe.“ Strohmeyer braucht das als Abwechslung zum Schreiben, was sie täglich von 9 bis 19 Uhr tut. „So kann ich am besten arbeiten“, sagt sie. Diszipliniert war sie übrigens auch schon als Sportlerin. „Ich bin immer und gerne zum Training gegangen.“

Im Team war Anette Pieper keine Zauberin, aber ein Fels in der Brandung, auch wenn es mal nicht so gut lief. „Ja, ich war eine disziplinierte, verlässliche Spielerin“, sagt die Ex-Göttingerin, die gute Erinnerungen an ihre Zeit in der Uni-Stadt hat. Und zu Besuch bei ihren Eltern und Freunden kommt sie immer wieder gerne.

Zur Autorin wurde Anette Strohmeyer eher zufällig: „Ich hatte eine Fantasy-Geschichte im Kopf. Irgendwann begann ich, sie nieder zu schreiben.“ Daraus wurden 2300 Seiten. „Unverkäuflich“, lacht sie. Obwohl: Als Serie, herunterladbar im Internet, könnte das funktionieren. Die neuen Medien und die neue Verlagswelt machen das möglich.

In dieser Welt lebt Anette Strohmeyer: Ihr Verlag, über den sie auf Facebook gestoßen ist, kommt ohne Werbung und gedruckte Werke aus. Verbreitet, vertrieben werden die Produkte im Netz, Werbung läuft meist über die sozialen Netzwerke.

Dort trifft Strohmeyer auch ihre Leser, hält Kontakt zu ihnen. „Es werden stetig mehr“, sagt sie. Und so klettern auch langsam die Einnahmen. Leben kann Strohmeyer vom Schreiben aber noch nicht, auch wenn gerade Teil 3 der Thriller-Serie „Die mysteriösen Fälle des Mr. Ondragon – Nullpunkt“ erschienen ist.

Weiter geht es auch mit ihrer „Ondragon“-Reihe. Im Dezember ist Band 1 als Hörbuch erschienen – mit Sprecher David Nathan, der sonst Johnny Depp die deutsche Synchron-Stimme gibt.

Die Zukunft könnte ihr nun auch ein Heimspiel bringen: aber nicht auf dem Parkett im BG-Trikot, sondern auf der Bühne bei einer Lesung in Göttingen: „Schön wär’s ja.“

Kontakt: 

Hompage Autorin: www.ondragon-consulting.com

Produktekauf: www.psychothriller.Club

Von Thomas Kopietz und Walter Gleitze

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