Online-Umfrage: Göttinger Studenten wählen grün
Göttingen. Wenn es nach den Studenten der Universität Göttingen ginge, würde der nächste Bundeskanzler von den Grünen kommen. Das ist das Ergebnis einer Online-Befragung zum Wahlverhalten, an der knapp 2200 Studenten teilnahmen.
Sie äußerten sich unter anderem zu ihrer politischen Orientierung, der Kanzlerfrage und der Parteizugehörigkeit. Die Ergebnisse wurden dann noch in die einzelnen Fakultäten aufgegliedert. Organisiert wurde die Befragung vom Institut für Demokratieforschung in Zusammenarbeit mit dem Methodenzentrum.
In der Auswertung der Befragung ist abzulesen, dass nur etwa sechs Prozent der Befragten in einer Partei sind, wovon die Mehrheit (37,8 Prozent) der SPD angehört. Bei der Frage, wen die Studenten bei der Bundestagswahl wählen würden, machte die Partei Bündnis90/Die Grünen das Rennen. Mit 32,7 Prozent erhielten sie deutlich mehr Stimmen als die CDU (22,6) und die SPD (20,7). Die FDP kam nur auf 2,6 Prozent.
Grüne Biologen
Beim Blick auf die fakultätsbezogenen Auswertungen wird deutlich, wo die Stimmen der Parteien herkommen. Die Grünen haben ihre Wähler in den Bereichen der Biologie (43 Prozent), Sozialwissenschaften (38) und Geowissenschaften (48). CDU-Wähler tummeln sich dagegen bei den angehenden Juristen (33 Prozent), Ökonomen (30) sowie Agrarwissenschaftlern (53). Die SPD erhält in keiner Fakultät eine Mehrheit, ist aber fast überall zweitstärkste Partei.
Der Sympathie-Bonus gehört laut der Umfrage den Grünen. Die Hälfte der Studenten ist vom Auftreten der Partei angetan. Eine Auffälligkeit hat die Untersuchung bei der Präferenz für die Grünen in Verbindung mit dem Bildungsgrad der Eltern herausgefunden. Je gebildeter die Eltern, desto mehr Studierende würden die Grünen wählen. Hat die Mutter einen Hauptschulabschluss, würden 29 Prozent die Grünen wählen. Ist die Mutter jedoch in Besitz des Abiturs, steigt der Anteil der potenziellen Grünen-Wähler auf 43 Prozent. Hat der Vater einen Hauptschulabschluss, wählen knapp 30 Prozent die Grünen. Verfügt der Vater über das Abitur, erhöht sich derselbe Wert auf rund 36 Prozent.
Kanzlerfrage
Bei der Frage, welchen Kanzler sich die Studenten wünschen, fallen die Antworten der Göttinger Kommilitonen sehr unterschiedlich aus. Unabhängig von der eigenen Partei wünschen sich 37 Prozent der Befragten, dass Angela Merkel Bundeskanzlerin bleibt. Peer Steinbrück würden hingegen nur 14 Prozent gerne im Kanzleramt sehen. Die restlichen 49 Prozent sind noch unentschlossen oder hätten lieber einen anderen Kandidaten.
Weitere Informationen zur Umfrage gibt es im Internet: http://zu.hna.de/unibtw2013 (bek)