Göttinger Aktivisten fordern mehr Rechte für Gefangene in JVA Rosdorf

Mit einer Demonstration vor der Justizvollzugsanstalt (JVA) Rosdorf am Silvestertag hat sich die neugegründete „Göttinger Knast-Soligruppe“ für die Rechte von Gefangenen eingesetzt. Einen konkreten Anlass für den Protest gab es nicht, die Gruppe will zunächst die Probleme der Insassen erforschen.
Die Demonstranten hatten sich an Silvester zunächst in Göttingen in der Oberen-Masch-Straße 10 (OM 10) getroffen, von wo aus sie gemeinsam nach Rosdorf radelten.
„In gebührendem Abstand zur JVA“ – wie der stellvertretende Gefängnisleiter Harald Pilsl sagte – baute die Protestgruppe Lautsprecher für Reden und Musik sowie Banner auf. Zudem wurden Silvesterraketen abgeschossen, aber nicht in Richtung der JVA, betonte Pilsl.
Daraufhin sei aber die Polizei angerückt und die Veranstaltung habe sich auch weitestgehend aufgelöst, schilderte der stellvertretende Leiter die Situation.
„Es gab auch keine Störung der Abläufe hier. Für uns war das nichts Dramatisches“, so Pilsl weiter. Das Rosdorfer Gefängnis sei auch durch die im Internet veröffentlichte Ankündigung der Veranstaltung vorgewarnt gewesen.
Die „Göttinger Knast-Soligruppe“ will sich allgemein mit den Häftlingen solidarisieren und zunächst Kontakt zu ihnen herstellen, um deren konkrete Probleme herauszufinden. Die Insassen können sich postalisch an die Gruppe wenden und ihre Probleme schildern.
Kritisiert wurden in den Redebeiträgen bei der Demonstration beispielsweise die hohen Telefongebühren und die geringe Bezahlung der Häftlingsarbeit.