1. Startseite
  2. Lokales
  3. Göttingen

Personalwechsel in der Führungsetage: Ottobock-Mitarbeiter äußern sich anonym

Erstellt:

Von: Michael Caspar

Kommentare

Ottobock: Die Firmenzentrale des Orthopädietechnik-Riesen in Duderstadt an der Max-Näder-Straße im Industriegebiet.
Ottobock: Die Firmenzentrale des Orthopädietechnik-Riesen in Duderstadt an der Max-Näder-Straße im Industriegebiet. © Michael Caspar

Paukenschlag bei Ottobock: Am Mittwoch gab es abrupte Personalwechsel. Außerdem würde der geplante Börsengang auf unbestimmte Zeit verschoben. Nun äußern sich Mitarbeiter anonym.

Duderstadt – Am Mittwoch wurden abrupt Personalwechsel in der Vorstandsetage von Ottobock bekannt, zudem die Verschiebung des seit Jahren geplanten Börsengangs auf unbestimmte Zeit.

Aber dazu will sich zum Schichtwechsel am Donnerstag (19. Mai) vor dem Hauptwerk in Duderstadt kaum ein Mitarbeiter offen äußern, auch nicht mit Namen. Eine Meinung aber haben einige.

„Wir dürfen nichts erzählen, das gilt auch für alle anderen, tut mir leid“, erklärt ein Herr im Blaumann am Haupteingang des weltgrößten Prothesenherstellers und schiebt sich vorbei.

Chaostage bei Börsenaspirant Ottobock in Duderstadt

„Jetzt ist Feierabend“, meinen zwei andere Produktionsmitarbeiter kurzangebunden und eilen hinüber zum großen Parkplatz auf der anderen Seite der Max-Näder-Straße. Sie ist nach dem Vater des heutigen Mehrheitseigentümers und Verwaltungsratschefs, Hans Georg Näder, benannt.

„Ich habe nur eine einfache Tätigkeit“, entschuldigt sich ein grauhaariger Kollege. Er bekomme „nichts mit“ von dem, was in der Vorstandsetage passiere. Das war am Mittwoch zuerst der Fortgang von Finanzvorstand Kathrin Dahnke nach nur neun Monaten im Amt und kurz danach des Vorstandsvorsitzenden Philipp Schulte-Noelle.

Die Vorgänge, die das Handelsblatt als „Chaostage bei Börsenaspirant Ottobock“ bezeichnet, seien ihm auch egal: „In fünf Monaten gehe ich in Rente.“ „Dazu werde ich mich ganz bestimmt nicht äußern“, sagt ein junger Mann mit Sonnenbrille lachend.

Ottobock-Mitarbeiter wollen sich nicht äußern: „Ich hab noch keine Informationen bekommen“

„Heute ist mein erster Tag nach dem Urlaub, ich habe noch keine Informationen bekommen“, betont ein anderer Beschäftigter. Der lange geplante Börsengang sei in seiner Abteilung „kein Thema“, verrät er noch.

Das habe „keine Auswirkung auf die tägliche Arbeit“, ist er sich sicher. Ein anderer Kollege meint, „Dazu kann ich nichts sagen, ich bin noch nicht so lange dabei.“

„Ich weiß auch nur das, was die Firma im Intranet veröffentlicht“, erklärt ein Beschäftigter. Dort stehe, dass „der Chef uns verlässt. Er sei zwar nur „ein einfacher Mitarbeiter“, schiebt er nach, aber „meiner Meinung nach geht der Falsche.“ (Michael Caspar)

Auch interessant

Kommentare